Der streitbare Investor Klaus-Michael Kühne sieht beim Hamburger SV großen Veränderungsbedarf. "Nach meiner Vorstellung muss die HSV Fußball AG an Haupt und Gliedern reformiert werden", sagte der Investor dem Hamburger Abendblatt: "Es muss Aufbruchsstimmung erzeugt und es müssen alte Zöpfe abgeschnitten werden."
Hamburger SV2. Bundesliga
•Rang: 1•Pkt: 42•Tore: 51:29
Ob er sich dafür weitere personelle Veränderungen wünscht, teilte der 81-Jährige nicht mit. Trainer Hannes Wolf und Sportchef Ralf Becker waren nach dem verpassten Aufstieg entlassen worden, neuer Sportvorstand ist Jonas Boldt, als Trainer ist Dieter Hecking (zuletzt Borussia Mönchengladbach) im Gespräch.
Kühne, der 20,6 Prozent der Anteile an der AG hält, könnte sich beim HSV langfristig eine Veränderung der Gesellschaftsform in eine KGaA gut vorstellen. Noch dringlicher sei jedoch aktuell an den Entscheidungsstrukturen zu arbeiten.
"Ohne tieferen Einblick in das 'Innenleben' der Gesellschaft zu besitzen, höre ich immer wieder, dass es dort zahllose Verkrustungen und einen Apparat gibt, der stromlinienartig reorganisiert werden muss", sagte Kühne: "Unschön ist auch die große Zahl von Beratern und Mitläufern. Einige wenige Verantwortliche sollten das Sagen haben und einen klaren Kurs bestimmen."
Kühne sieht eine schwere zweite Saison in der 2. Bundesliga auf den HSV zukommen: "Nach den vielen bevorstehenden Abgängen eine neue Mannschaft zu finden, zu entwickeln und zu einem erfolgshungrigen Team zusammenzuschweißen, ist eine 'Herkulesaufgabe'. Dafür kann das Management nicht gut genug sein."
(sid)
Wir werden den Ball nicht reinkriegen.
— Karl-Heinz Rummenigge beim Studium der Zeitlupe zu Thomas Helmers ,,Phantom-Tor" gegen den 1. FC Nürnberg.