Steffen Baumgart wird Trainer des Hamburger SV und geht damit zu seinem Herzensclub aus der Kindheit. Der 52-Jährige soll den zuletzt taumelnden Aufstiegskandidaten nach sechsjähriger Abstinenz zurück in die Fußball-Bundesliga führen.
Sonntag, 25.02.2024
Wie der Zweitligist mitteilte, unterschrieb Baumgart einen Vertrag mit nicht genannter Laufzeit. Er soll auf einer Pressekonferenz um 14.00 Uhr vorgestellt werden und um 16.00 Uhr erstmals das Training leiten. Die «Bild» berichtete bereits am Montag über die Verpflichtung. Demzufolge erhält er einen Vertrag bis 2025.
«Ich freue mich sehr, hier sein zu dürfen und auf die große Herausforderung. Es geht sofort los, ich werde direkt mit den Jungs arbeiten. Das Ziel ist klar, da müssen wir nicht drum herumreden: der Aufstieg», sagte Baumgart in der Club-Mitteilung. Der zuletzt als Interimscoach fungierende Merlin Polzin, Sven Höh und Loic Fave werden den ehemaligen Bundesligastürmer als Co-Trainer unterstützen.
Wunschkandidat kommt
«Steffen Baumgart ist für seine emotional mitreißende Art bekannt. Es gilt, das Feuer, das wir entfacht haben, weiter aufrecht zu erhalten und unseren Weg zielgerichtet fortzusetzen», sagte HSV-Vorstand Jonas Boldt in der Mitteilung des Zweitligisten.
Baumgart gilt unter den HSV-Fans als Wunschkandidat nach dem Aus von Trainer Tim Walter in der vergangenen Woche. In der Vergangenheit hatte der HSV-Fan seit Kindheitstagen immer wieder seine Zuneigung für den Club gezeigt. «Ich bin Fan geworden, da war der HSV noch eine Größe. Seitdem bin ich dran geblieben», sagte er einst.
2019 führte der gebürtige Rostocker den SC Paderborn in die Bundesliga. Als knorriger und mitreißender Trainer an der Seitenlinie machte er sich nicht nur viele Freunde in der Mannschaft, sondern auch unter den Fans des 1. FC Köln während seiner Zeit zwischen Sommer 2021 und Ende vergangenen Jahres. Im Dezember verkündeten die abstiegsgefährdeten Rheinländer das Aus für Baumgart.
Bei seinen Stationen forderte der für seine kernige Art bekannte Fußball-Lehrer von seinen Spielern intensives Pressing und unermüdlichen Offensivfußball. Die Zusammenstellung des offensiv ausgerichteten HSV-Kaders dürfte ihm liegen. Seine Hauptaufgabe wird jedoch sein, die unter dem beurlaubten Ex-Trainer Walter fehleranfällige HSV-Defensive zu stabilisieren. Das war Walter, der den Aufstieg mit den Hanseaten zweimal nacheinander in der Relegation verpasst hatte, selten gelungen.
Der HSV versucht in dieser Saison zum sechsten Mal seit 2018 in die Bundesliga zurückzukehren. Der Abstand auf den Stadtrivalen und Tabellenführer FC St. Pauli liegt mittlerweile bei sieben Punkten, bis zum Zweiten Holstein Kiel sind es vier Zähler.