Ukrainischer Fußballer Melitschenko dankt Dynamo

von Marcel Breuer | dpa18:52 Uhr | 04.04.2022
Kyrylo Melitschenko hält sich gegenwärtig bei Dynamo Dresden fit.
Foto: Eric Ranninger/SG Dynamo Dresden/dpa

Mit bewegenden Schilderungen hat der ukrainische Fußballer Kyrylo Melitschenko über den Krieg in seiner Heimat und den Wunsch gesprochen, dass es bald wieder eine Zukunft für ihn dort geben soll.

Der 22-Jährige hält sich gegenwärtig bei Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden fit, trainiert mit der Mannschaft und wird weitgehend vom Verein versorgt. Das Vereinsgelände des ukrainischen Erstligisten FK Mariupol, bei dem der Rechtsverteidiger Stammspieler war, sowie seine Wohnung in einem Mietshaus der ostukrainischen Stadt mit all seinen persönlichen Habseligkeiten seien völlig zerstört, sagte er.

Melitschenko hielt sich bei Kriegsausbruch mit seinem Team zu einem Trainingslager in der Türkei auf. Eine für den 24. Februar geplante Rückkehr in die Ukraine war nicht mehr möglich. Wochenlang habe man sich individuell in der Türkei fitgehalten, berichtete Melitschenko. Seine ebenfalls 22 Jahre alte Freundin Anja, die nach einem einjährigen Praktikum in Potsdam über sehr gute Deutschkenntnisse verfügt, schrieb daraufhin mehrere Vereine in Deutschland an und bat um Hilfe. «Innerhalb von zwei Stunden hatten wir eine Rückmeldung von Dynamo, zwei Tage später waren wir in Dresden», berichtete Melitschenko voller Dankbarkeit und Demut.

Der Fußballer, der wegen seines Studiums keinen Armeedienst antreten musste, wünscht sich nichts mehr als baldigen Frieden. «Alles andere ist nicht wichtig. Es soll endlich vorbei sein, damit wir wieder nach Hause können», sagte Melitschenko, der die Hilfsbereitschaft von Dynamo, der Dresdnern und der ganzen Bundesrepublik hervorhob. «Danke Deutschland», sagte der Fußballer.

Er könnte sich durchaus auch vorstellen, bei Dynamo oder einem anderen deutschen Club vorerst zu spielen. Etliche seiner Mannschaftskollegen vom FK Mariupol sind mittlerweile bereits bei Vereinen außerhalb der Ukraine untergekommen, ein Großteil befindet sich aber weiter in der Türkei.

(dpa)



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