Die Kritik an der fehlenden Leistungsbereitschaft der jungen Generation kann der erfolgreiche Talente-Ausbilder Norbert Elgert vom Fußball-Zweitligisten Schalke 04 nachvollziehen. Der 67-Jährige sieht aber dabei auch die Älteren in der Verantwortung. «Alle wollen was sein, keiner will mehr was werden», sagte Elgert im Podcast «Spielmacher - Fußball von allen Seiten» von Sebastian Hellmann. «Ich glaube, dass unsere Kinder und Jugendlichen einfach begreifen müssen, dass die Erfolgsprinzipien immer gleich bleiben.»
FC Schalke 04
2. Bundesliga
•Rang: 16•Pkt: 9•Tore: 19:24
Es gebe so was wie eine Karriere-Zeit im Leben, wo einfach mal ein paar Jahre auch Tag und Nacht gearbeitet werden müsse. «Es wird und kann nicht funktionieren, dass ich mit wenig Aufwand erfolgreich werde. Das wird auch in Zukunft unmöglich sein», sagte er. «Und das müssen wir unseren Kindern und Jugendlichen verständlich machen. Alle wollen eigentlich heute schon so leben wie am Ende ihrer Karriere. Das wird es nicht geben, da bin ich ganz sicher.»
Neben Technik und Taktik auch Werte vermitteln
Elgert sieht auch sich und seine Trainer-Kollegen gefordert, auch zur Persönlichkeitsbildung der Schützlinge beizutragen. «Ich glaube, da haben wir eine ganz große Aufgabe, dass wir Trainer, wir Ausbilder jetzt und in Zukunft viel mehr sein sollten und müssen, als nur Vermittler von Technik, Taktik, Athletik usw., sondern auch Vermittler von gesunden Werten», meinte er.
Elgert ist seit 1996 beim FC Schalke 04 und arbeitete vorwiegend im Nachwuchsbereich. Mit seinen Teams wurde er dreimal deutscher A-Junioren-Meister und zweimal A-Junioren-Pokalsieger. Er gilt als einer der besten Ausbilder in Deutschland. Zu den zahlreichen von ihm geformten Talenten zählen unter anderem die 2014-Weltmeister Manuel Neuer, Mesut Özil, Benedikt Höwedes und Julian Draxler. Nationalspieler Leroy Sané wurde ebenso von ihm ausgebildet.