Protest gegen DFB und Co.: FC-Fans boykottieren 20 Minuten die Stimmung

von Jean-Pascal Ostermeier | sid19:54 Uhr | 25.09.2018

Die Fans des Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln haben die ersten 20 Minuten der Partie gegen den FC Ingolstadt weitgehend schweigend verfolgt und die Stimmung wie angekündigt boykottiert. Stattdessen rollten sie auf der Südkurve ein Banner mit der Aufschrift "DFB - Ihr werdet von uns hören - oder auch nicht" aus. Im Kölner Stadion waren nur vereinzelte Anfeuerungsrufe der Fans zu hören.

Zu dem Stimmungsboykott hatte der Zusammenschluss Fanszenen Deutschland aufgerufen. Der Protest richtet sich hauptsächlich gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dessen Präsidenten Reinhard Grindel. Auch die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs ist für viele Fans ein Ärgernis.

Für den DFB kommt der Protest zur Unzeit - am Donnerstag wird das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) die EM 2024 vergeben. Deutschlands einziger Konkurrent bei der Vergabe ist die Türkei. Auch in den anderen Zweitligastadien war die Stimmung in den ersten 20 Minuten am Dienstag deutlich gedämpft.

(sid)



Er hat nicht auf dem Tisch gestanden und gesungen, das haben wir Spieler gemacht.

— Leverkusen-Legende Rüdiger Vollborn über Bayer-Trainer Dragoslav Stepanovic beim Pokalfinale 1993. Der Serbe hatte kurz zuvor erst Reinhard Saftig beerbt.