Mit den jüngsten Siegen in Paderborn (3:2) und gegen Erzgebirge Aue (4:1) hat sich der SV Darmstadt 98 zumindest vorerst wieder aus dem Tabellenkeller zurückgezogen. Großen Anteil hatte daran Mittelstürmer Serdar Dursun. Er traf in den Partien insgesamt fünfmal. Im Interview mit dem „kicker“ hat Teamkollege Victor Pálsson über dessen fragliche Zukunft und die jüngsten Erfolge des Klubs gesprochen.
Samstag, 20.03.2021
Eigentlich wollte der SV Darmstadt in dieser Saison einen weiteren Schritt nach vorne machen. Spielerisch sollte der nächste Schritt getätigt werden. Nach dem Abstieg 2017 aus der Bundesliga, landete man zweimal auf Platz zehn und einmal auf Platz fünf. In der abgelaufenen Saison war man vor allem für die Effektivität und auch ein gewisses Spielglück bekannt.
Auf diese Tugenden hat man sich nun laut Pálsson zurückbesinnt, da der Fortschritt ausblieb: „In erster Linie mache ich es an der Mentalität fest, aber natürlich haben wir auch das System geändert. Wir sind bei der spielerischen Entwicklung einen Schritt zurückgegangen. Das System kennen wir aus der vergangenen Saison. Das ist nicht der schönste Offensivfußball, doch wir holen damit Punkte.“
Doch als Glück sieht Pálsson die letzten Siege nicht. Das werde den engagierten Auftritten der Hessen nicht gerecht, meint der defensive Mittelfeldspieler: „Das hat nichts mit Glück und Pech zu tun. Aue hatte an dem Tag nicht die Qualität vor dem Tor. Davor hatten wir oft nicht die Qualität in den entscheidenden Momenten.“
Mit fünf von insgesamt sieben Treffern war Serdar Dursun in den beiden Spielen der Matchwinner. In dieser Saison dürfte er wohl der Schlüssel für einen Klassenerhalt sein. Doch ab Sommer muss man wohl neue Lösungen finden. Denn Dursun hat bereits in der Öffentlichkeit keinen Hehl daraus gemacht, dass er sich noch für höhere Aufgaben berufen sieht.
„Man muss Serdar verstehen. Er sagt, was er denkt. Sein Ziel ist es, höherklassig zu spielen. Vergangenen Saison hat er 16 Liga-Tore erzielt, jetzt sind es schon 15 Treffer. Der Verein hat ihm viel zu verdanken und umgekehrt“, zeigt Pálsson Verständnis für die Lage des 29-Jährigen. Dursuns Vertrag endet nach dieser Spielzeit, sodass die Lilien keine Ablöse mehr generieren werden. Bei den Darmstädtern hat er seit seinem Wechsel im Sommer 2018 eine Top-Quote vorzuweisen. In 98 Pflichtspielen traf er 47-mal das gegnerische Tor und legte weitere 21 Tore vor. In dieser Saison war er an circa 51 % der SV-Treffer direkt beteiligt.
Gegen Haaland ist kein Kraut gewachsen. Jedenfalls kein Kraut aus Wehen oder Wiesbaden.
— Reporter Wolff Fuß im Pokalspiel SV Wehen Wiesbaden - Borussia Dortmund (0:3) mit drei Toren von Erling Haaland.