Ex-Nationalspieler Mario Gomez vom Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart bleibt nach seinen persönlichen Negativerlebnissen mit dem Videobeweis skeptisch gegenüber dem Hilfsmittel für die Schiedsrichter. "Die Technik ist nicht bereit für den Videobeweis. So lange der Ball nicht selbst sagt, ich hab den Fuß verlassen und die Technik nicht sagen kann, welches Körperteil wirklich vorne ist, so lange dürfen wir die knappen Abseitsentscheidungen nicht übernehmen", erklärte der 34-Jährige im Interview mit dem TV-Sender Sky Sport News HD.
Mittwoch, 29.01.2020
Gomez hatte Ende vergangenen Jahres sehr unglückliche Erfahrungen mit dem VAR-System gemacht. In drei Begegnungen binnen kürzester Zeit waren insgesamt fünf von sechs Treffern des 78-maligen Nationalspielers nach Begutachtung durch die Videoschiedsrichter wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt worden, darunter gleich drei Tore bei Stuttgarts 1:2 beim SV Sandhausen. Daraufhin bezeichnete Gomez den Videobeweis als "bescheuert". Eine Einladung zu den Videoschiedsrichtern in den "Kölner Keller" zur Bildung eines eigenen Eindrucks von der Arbeit der Referees an den Bildschirmen hat der Stürmer bisher allerdings noch nicht angenommen.
Aus Sicht von Gomez ist die Neuerung aber auch "ein Emotionskiller". Nach Meinung des Routiniers leidet die Atmosphäre in den Stadien nach Toren erheblich unter der Befürchtung von Fans, dass ein Treffer durch den Videobeweis wieder annulliert werden könnte.
(sid)
Die Jungs denken schon auf dem Spielfeld nach, was sie gleich Kluges zur Entschuldigung in die Kameras sagen.
— FC-Star Pierre Littbarski nach dem schlechten Saisonstart des 1. FC Köln.