Im Moment des Sieges gingen mit Dennis Erdmann die Pferde durch. Der Verteidiger des Fußball-Zweitligisten 1. FC Magdeburg riss nach dem späten 2:1 (0:1)-Sieg beim Hamburger SV im Jubelreigen die Flagge von der Eckfahne und kaute auf ihr vor den ekstatischen Gäste-Fans hemmungslos herum. Doch nicht nur beim 28 Jahre alten Kult-Spieler des abstiegsbedrohten Ost-Klubs war die Erleichterung spürbar.
Montag, 08.04.2019
"Am Ende haben wir uns den Sieg erarbeitet", sagte Magdeburgs Trainer Michael Oenning: "Dass wir am Ende noch gewinnen, war sicherlich glücklich. Da wir in dieser Saison schon einiges hinter uns haben, waren wir jetzt mal an der Reihe." Zwar steht der Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974 immer noch auf dem Relegationsrang 16, mit 27 Punkten ist der FCM aber nun punktgleich mit dem SV Sandhausen auf Platz 15.
Durch das Siegtor von Philip Türpitz (90.+4) in letzter Minute darf Magdeburg im Kampf um den Klassenerhalt wieder hoffen. Zuvor hatte Marius Bülter (60.) die HSV-Führung durch Bakery Jatta (31.) ausgeglichen.
Für Oenning dürfte der Last-Minute-Erfolg Genugtuung in doppeltem Sinne bedeuten. Schließlich war er in seiner Zeit beim HSV nicht glücklich geworden. Nach seiner Zeit als Co-Trainer hatte er die Hamburger 2011 als Chefcoach übernommen, wurde aber noch im selben Jahr gefeuert.
(sid)
Ab der 60. Minute wird Fußball erst richtig schön. Aber da bin ich meist schon unter der Dusche.
— Andreas Herzog