Nach dem Wirbel um Pal Dardai hat Fußball-Zweitligist Hertha BSC die kleine Restchance auf die direkte Bundesliga-Rückkehr gewahrt. Am Tag nach dem denkwürdigen Abgang des Trainers bei der Pressekonferenz gewannen die Berliner dank einer späten Aufholjagd mit 3:2 (1:1) beim SC Paderborn und verkürzten den Rückstand auf den Relegationsrang zumindest vorübergehend auf fünf Punkte.
Freitag, 05.04.2024
Raphael Obermair (16.) und Visar Musliu (60.) brachten Paderborn zweimal in Führung. Aymen Barkok (17.) und Bilal Hussein (84.) sorgten jeweils für die Antwort, Torjäger Haris Tabakovic (90.) traf dazu kurz vor dem Ende zum umjubelten Sieg - und hielt die geringe Hoffnung auf den Aufstieg durch den zweiten Erfolg in den vergangenen sechs Partien am Leben.
Calvin Brackelmann setzte nach einer starken Anfangsphase des SCP das erste Ausrufezeichen, sein Freistoß landete an der Latte (11.). Etwas genauer zielte dagegen Obermair, der den Ball gefühlvoll ins Tor schlenzte. Barkok war nur wenig später jedoch Nutznießer von einem groben Fehler der Paderborner Defensive. Kurz nach der Pause rettete Hertha-Verteidiger Jonjoe Kenny zunächst in höchster Not auf der Linie (47.). Musliu traf dann aber per Kopf nach einer Ecke, ehe Hussein und Tabakovic spät zurückschlugen.
Dardai hatte am Donnerstag für Aufsehen gesorgt, als er nach einer Nachfrage schwer angesäuert aufstand, den Raum verließ und nicht zurückkehrte. Dem Eklat vorausgegangen war eine Frage eines Journalisten zum Spiel. Dardai warf dem Reporter vor, geschrieben zu haben, dass der Klub kein Konzept habe. Sportdirektor Benjamin Weber bestätigte, dass es nach dem Vorfall ein Gespräch mit Dardai gegeben habe.
(sid)
Bei uns herrscht Ruhe, sonst sorgen wir dafür.
— Ottmar Hitzfeld, Trainer BVB, im Herbst 1995.