Mein Gott, Walter! Hier ist der HSV im 4. Zweitliga-Jahr wirklich besser

von Carsten Germann12:00 Uhr | 06.05.2022
Foto: Imago

2 Spieltage bleiben noch in der 2. Liga, der Hamburger SV empfängt am Samstag (13.30 Uhr / live bei Sky Bundesliga) Hannover96 und hat von den sechs Klubs, die noch ums „Oberhaus“ kämpfen, mit den Niedersachsen und dem Auswärtsspiel beim Nord-Rivalen Hansa Rostock neben Werder Bremen das vermeintlich leichteste Restprogramm.

Aber: Reicht der „Walter-Fußball“ (BILD Hamburg), um im 4. Jahr 2. Liga doch noch in die deutsche Fußball-Eliteklasse zurückzukehren? Tim Walter (46) wurde zu Saisonbeginn als Trainer und Hoffnungsträger vorgestellt.

55 Punkte aus 32 Spielen

Dass mit seiner angeblich „riskanten Spielweise“ der Wiederaufstieg verpasst würde, lässt sich anhand der Daten, die BILD Hamburg (Mittwoch-Ausgabe) und Sportec Solutions sammelten und veröffentlichten, nicht belegen.

Auch der Vorwurf, dass Walter den HSV nicht weitergebracht hätte, ist zu entkräften: 55 Punkte nach 32 Spielen sind die zweitbeste Gesamt-Ausbeute nach 2020/2021.

Fakten zum „Walter-Fußball“

  • Die Zahlen zeigen: Hamburg hat nur 2020/2021 mit 1,71 Punkten pro Spiel mehr Zähler im Schnitt eingefahren als mit Walter (1,69)
  • Auch die Laufleistung war seit dem Abstieg 2018 nie besser als unter dem Trainer aus dem Kraichgau: 117,2 Kilometer pro Spiel spulen Robert Glatzel und Co herunter, HSV-Bestwert in der 2. Liga
  • Schnelle Abschlüsse sind der Schlüssel für 55 Punkte auf der Habenseite: 13 Konter-Tore stellen ebenfalls einen Top-Wert in 4 Zweitliga-Jahren des ehemaligen „Dino“ der Bundesliga dar – 2020/2021 waren es unter Daniel Thioune (47, jetzt Fortuna Düsseldorf) nur 6
  • Gegentore: Der HSV gefällt in der 2. Liga durch defensive Stabilität – nur ein Gegentor pro Spiel im Schnitt, bester Wert seit 2018/2019 und beste Gesamtleistung (32 Gegentreffer) aller sechs Aufstiegs-Anwärter
  • Spielanteile: Nie „erdrückte“ der HSV seine Gegner mit so viel Ballbesitz wie 2021/2022, 60,7 Prozent, bester Wert in der Zweitliga-Zugehörigkeit der „Rot-Hosen“


Der Verlauf der ersten Halbzeit passt perfekt zum Drehbuch eines Horrorfilms

— Hoffenheim-Trainer Sebastian Hoeneß zu Verletzungen, zwei Gegentoren und einem Eigentor beim 1:3 gegen den SC Freiburg.