„Ein Coup!?“, so titelte das Kicker-Sportmagazin am Montag zum Transfer von Ex-Nationalspieler Max Kruse (35) zum SC Paderborn. „Da isser wieder“, freute sich BILD am SONNTAG zuvor, „Max Kruse ist zurück auf der Fußball-Bühne.“ Der Hype ist groß, aber was sagen die Zahlen aus?
„Max Kruse“, glaubt der geschätzte Kollege und Paderborn-Insider Torsten Rumpf von SPORT BILD, „wird es allen Kritikern am Ende seiner Karriere noch mal zeigen. Dass er nicht ins Ausland ging, ist eine Bereicherung für den deutschen Fußball.“
Wie SPORT BILD am Mittwoch berichtete, sagte Kruse für Paderborn vier MLS-Klubs aus Nordamerika ab. St. Louis, Vancouver, Philadelphia und Red Bull New York sollen Interesse gehabt haben.
Nun also Paderborn – und man fühlt sich erinnert an die turbulenten Wochen im Osten Westfalens im Oktober 2015, als mit Ex-Bayern-Kapitän Stefan „Effe“ Effenberg „The New One“ als Trainer in der Arena ankam. Ein Intermezzo, wie sich herausstellen sollte. Effenberg blieb nur wenige Monate im Amt. Am Saisonende 2015/2016 wurde Paderborn in die 3. Liga durchgereicht.
Max Kruse sorgte nun für eine andere Art von Aufbruchsstimmung in Paderborn als Stefan Effenberg.
2 Stunden dauerte es, ehe die Homepage des SCP-Fanshops aufgrund der vielen Anfragen nach Kruse-Trikot (Rückkennummer 10) zusammenbrach.
Im hellgrünen Dress lief Kruse nur einen Tag nach seiner Verpflichtung gegen Wuppertaler SV (2:1) in Paderborn auf – und lieferte gleich eine Tor-Vorlage.
„Ein Jahr ohne Wettbewerbs-Fußball“, glaubt Robert Schreier von SPORT BILD, „wird Trainingsmuffel Kruse auch nicht fitter gemacht haben.“
Die Zahlen aus seiner letzten Bundesliga-Saison sprechen für diese These.
Aber: An Unterhaltungswert wird es künftig in Paderborn nicht fehlen. Wie einst bei Effenberg.
Für mich war es noch nie ein Problem, aus zwanzig Metern über die Latte zu schießen.
— Axel Kruse