Kampfansage an die Bayern? Völler: "So naiv kann man nicht sein"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid08:15 Uhr | 21.06.2018

Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hält eine Kampfansage an den seit Jahren dominierenden Rekordmeister Bayern München weiterhin für unpassend. "Bei allem Respekt: So naiv kann man nicht sein. Man kann sich als Verein trotzdem hohe Ziele setzen – wie wir hier bei Bayer Leverkusen", sagte Völler in einem Interview mit dem Magazin Socrates.

In einem Spiel seien die Münchner, zuletzt sechsmal in Folge Meister, zwar zu packen, führte der frühere Teamchef weiter aus: "Aber Meister werden? Das kannst du, bei dieser außergewöhnlichen Qualität, über die Bayern verfügt, nicht vor Saisonbeginn kommunizieren. Man hat ja das Gefühl, selbst die B-Elf der Bayern würde es in die Champions League schaffen." Im Moment sei es deshalb "schwer vorstellbar, dass Bayern nicht erneut Meister wird".

Er wolle auch nicht abfällig sein, sagte Völler weiter. Er finde nur, "dass die Meisterschaften der Bayern aus den 80er und 90er Jahren wesentlich höher einzuschätzen sind als ihre heutigen, weil damals die Konkurrenz einfach größer und wirtschaftlich zum Teil noch auf Augenhöhe war. Aktuell sind die Bayern so weit entfernt vom Rest der Liga, dass ihre vielen Meisterschaften der vergangenen Jahre etwas an Wert verloren haben".

Bei Bayer Leverkusen formuliere man vor der kommenden Saison "ganz offensiv, dass wir wieder in die Champions League wollen. Das ist unser Ziel. Das ist schon hoch gegriffen. Und natürlich wollen wir auch Pokalsieger werden."

(sid)



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— Thomas Tuchel, Trainer FC Bayern, nach dem 1:3 gegen RB Leipzig.