HSV: Alte Fehler, miserable Noten

von Carsten Germann12:17 Uhr | 09.11.2024
Foto: Imago

Aus der Serie: „Der HSV hat an diesem Spiel teilgenommen“! Eintracht Braunschweig gegen den Hamburger SV 3:1 (1:1) am frühen Freitagabend zum Auftakt des 12. Spieltags der 2. Liga – Der HSV verpasste mit der Pleite in Braunschweig die Tabellenführung, verfiel in alte Fehler und bestätigte einen Trend, der für einen Aufstiegs-Anwärter einfach bedenklich ist.

„Wir verlieren nicht aufgrund der Mentalität, sondern aufgrund von individuellen Fehlern. Wir stellen uns einfach immer wieder selbst ein Bein“, sagte HSV-Trainer Steffen Baumgart (52) bei hsv.de.

„Die individuellen Fehler haben das Spiel gekillt“, war auch HSV-Kapitän Sebastian Schonlau sicher.

6 Paraden

Zu diesen gehörte das 0:1 durch Rayan Philippe (35.).

  • Es war das sechste Gegentor für die Hansestädter nach einem eigenen Ballverlust.
  • Braunschweig schoss nur 4-mal auf das Tor von HSV-Keeper Daniel Heuer-Fernandes – und 3-mal durfte der Deutsche Meister von 1967 jubeln.
  • Heuer-Fernandes hielt nur einen Ball der Braunschweiger.
  • Eintracht-Torhüter Marko Johansson brachte die Hamburger mit 6 Paraden zur Verzweiflung.

Ein anderes Problem: Die Einstellung. Der HSV und die vermeintlich „kleinen“ Teams – Das ist in sechs Jahren seit dem Bundesliga-Abstieg fast ein Evergreen.

  • Siehe das 2:4 bei der SV Elversberg in dieser Saison (Fussballdaten.de berichtete) oder im letzten Jahr gegen die späteren Absteiger SV Wehen Wiesbaden (1:1), FC Hansa Rostock (2:2) und VfL Osnabrück (2-mal 1:2).

Platz 11

Dazu kommt die Schwäche in fremden Stadien.

  • Das 1:3 in Braunschweig war bereits die 3. Auswärtsniederlage für den Zweitliga-Dino, das ist gemessen an den hohen Ambitionen in Hamburg einfach zu viel.
  • Der HSV liegt nur auf Rang 11 der Auswärts-Tabelle und konnte insgesamt in der 2. Liga keines der letzten drei Spiele gewinnen.

5-mal Note 6

Der Hamburger Boulevard geht mit den „Rot-Hosen“ nach solchen Spielen traditionell hart ins Gericht. 

BILD Hamburg sprach von einem „bodenlosen Auftritt des HSV“ und watschte die Hamburger am Samstag mit seinen berühmt-berüchtigten Noten ab.



Die Bayern kamen dann bei uns in einem Zustand an, in dem sie sicher nicht Autofahren durften. Sie hatten alle ein Lächeln auf den Lippen. Eigentlich hätten sie noch mit Sonnenbrille spielen sollen.

— Wolfgang Kleff, Gladbach, zum 5:0 gegen den FC Bayern