Erste Trainerentlassung in der 2. Liga! Arminia Bielefeld hat am Mittwoch beinahe erwartungsgemäß die Reißleine gezogen und sich von Trainer Uli Forte (48) getrennt. Am vergangenen Samstag hatte der Bundesliga-Absteiger beim 0:2 (0:0) gegen den Hamburger SV die 4. Niederlage im 4. Zweitliga-Spiel kassiert und damit einen historisch schlechten Start hingelegt.
Sonntag, 21.08.2022
Der Ausflug nach Koblenz, wo die Arminia in Runde 1 im DFB-Pokal den Südwest- Oberligisten FV Engers mit 7:1 schlug, konnte Uli Forte und den Bielefeldern keinen Schub geben.
„Uns fehlte unter Berücksichtigung aller Eindrücke und Gespräche die Überzeugung, in der bestehenden Konstellation erfolgreich sein zu können. Wir haben eine Gesamtverantwortung für den DSC Arminia“, argumentierte DSC-Geschäftsführer Samir Arabi am Mittwoch. Co-Trainerlegende Michael Henke (65 / u. a. CL-Sieger und 7-mal Deutscher Meister mit dem BVB und Bayern unter Ottmar Hitzfeld) übernimmt vorerst.
„Die Überzeugung“ fehlte vor Forte wohl auch bei anderen Trainern beim Co-Rekord-Absteiger (8-mal, gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg) der Bundesliga.
Uli Forte kommt bei nur 5 absolvierten Spielen auf 0,65 Punkte pro Spiel. Er blieb nicht einmal 50 Tage im Amt.
Schlechter als der Schweizer unter den Trainern, die in Bielefeld weniger als zwei Monate waren, waren nur Willi Nolting, der 1980 in 5 Spielen einen Schnitt von 0,4 Punkten machte, und Marco Kostmann, der in der Endphase der letzten Bundesliga-Saison für den entlassenen Frank Kramer (jetzt Schalke 04) einsprang. Den Abstieg konnte Kostmann mit nur 2 Remis aus 4 Spielen (0,5 Punkte) nicht verhindern.
Seit 2011 verschliss der ostwestfälische Traditionsklub 10 Trainer. Klub-Idol Ewald Lienen (68) lag bei 0,7 Zählern aus 23 Partien in der 2. Liga dabei nur unwesentlich besser als Europameister Christian Ziege (50). 128 Tage war der Ex-Profi von Bayern München und dem FC Liverpool auf dem Bielefelder Schleudersessel und fuhr dabei 0,54 Punkte ein. Das ist schmal. Mit Ziege gab es nur 2 Siege. Reimt sich, passt.
Da haben Spieler auf dem Spielfeld gestanden, gestandene Spieler...
— Günter Netzer