Eklat in Hamburg – Diese Spiele wurden abgebrochen

von Carsten Germann23:41 Uhr | 09.02.2024
Foto: Imago

Freitagabend, 20.15 Uhr – Mit einem spannenden und vor allem unbelasteten Nord-Derby zwischen dem HSV und dem „HSV für Arme“, Hannover 96 (seit Freitag: Der HSV für ganz Arme) wurde es nichts, stattdessen stand die Partie im Volksparkstadion nach 56 Minuten beim Zwischenergebnis von 2:3 nach diskriminierenden Plakaten in der Gästekurve vor dem Abbruch. Das Portal Fussballdaten.de blickt auf Spiele, bei denen es in der Bundesliga und in der 2. Liga eben nicht mehr weiterging. Wetterbedingte Abbrüche sind natürlich nicht mit eingerechnet.

Erst versuchte es Ron-Robert Zieler, dann versuchte es die gesamte Hannoveraner Mannschaft. Doch die Plakate, die 96-Mäzen Martin Kind (79 / „Wir wollen ihm helfen“) im Fadenkreuz einiger Chaoten zeigten, wurden nicht heruntergenommen.

  • Um 20.23 Uhr ging es dann doch noch weiter in Hamburg. Den Skandal konnte die Weiterführung des Spiels eh nicht mehr übertünchen.
  • Endstand: 3:4, zum zweiten Mal in Folge verlor der HSV vor heimischer Kulisse mit diesem Ergebnis, zuvor gegen den KSC.

„Eine ungute Atmosphäre“, kommentierte Thomas Wagner bei Sky die Geschehnisse im Volksparkstadion, „das hat mit einem Fußballfest, mit einem Derby nichts mehr zu tun.“

Abbruch auf St. Pauli

Spielabbruch in der ersten oder der 2. Bundesliga, das hat es auch in Hamburg schon einmal gegeben.

2011, im Bundesliga-Spiel FC St. Pauli – FC Schalke 04 (0:1) wurde Schiedsrichter-Assistent Thorsten Schiffner von einem Bierbecher am Kopf getroffen. Schiedsrichter Deniz Aytekin brach die Partie am Millerntor-Stadion ab.

Einen besonders heiklen Fall gab es am 24. Januar 2018 im Zweitliga-Derby in Darmstadt. Während der Halbzeitpause klagte Gästecoach Jeff Strasser vom 1. FC Kaiserslautern über Übelkeit und musste mit Herzrhythmus-Störungen ins Krankenhaus gebracht werden. Am Böllenfalltor ging es nicht mehr weiter.

Erstmals Zuschauer bedingt

Der 1. FC Kaiserslautern war am 27. November 1976 auch das gastgebende Team beim ersten, nicht wetterbedingten Spielabbruch der Bundesliga-Geschichte. Mit einem Ende, das durch Zuschauer verursacht wurde. Im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf flogen von FCK-Fans geworfene Likörflaschen auf den Rasen.

  • Die Partie wurde mit 2:0 für F95 gewertet. 


Sich über drei Jahre in der Türkei zu halten, das ist schon Friedens-Nobelpreis verdächtig.

— Christoph Daum