Eintracht Braunschweig: Rekord Auf- und Absteiger seit 2002

von Carsten Germann12:00 Uhr | 17.07.2022
Foto: Imago

Zweitliga-Start, dritter Teil! Nach dem Paukenschlag des 1. FC Kaiserslautern gegen Hannover 96 (2:1 / Fussballdaten.de berichtete) und dem Sturm von Jahn Regensburg an die Tabellenspitze beim 2:0 gegen Darmstadt 98 am Samstag greift mit dem HSV der Top-Favorit auf den Erstliga-Aufstieg ins Geschehen ein. Gegner ist Eintracht Braunschweig, der Rekord-Halter in Sachen Auf-und Abstieg.

„Wir wollen mittelfristig ein stabiler Zweitligist werden“, so kündigte Eintracht-Geschäftsführer Peter Vollmann Ende Mai die Braunschweiger Ambitionen an. Ein hehres Ziel, sind die Niedersachsen doch der Profiklub, der seit 2002 am häufigsten die Liga gewechselt hat.

Mit der Rückkehr in die 2. Liga 2022 hat der Deutsche Meister von 1967 die bisherigen „Fahrstuhl-Meister“ 1. FC Köln und Arminia Bielefeld, die im gleichen Zeitraum 10-mal die Liga wechselten, überholt.

5-mal runter, 6-mal hoch

Begonnen hat alles im Spieljahr 2001/2002 und mit Peter Vollmann auf der Trainerbank: Rang 2 in der damals noch drittklassigen Regionalliga Nord und Rückkehr in die 2. Bundesliga. Im „Unterhaus“ hatte Braunschweig davor 1992/93 zuletzt gespielt…

Es blieb ein Intermezzo: Mit einem genervten Trainer Uwe Reinders („Ja wie, die örtliche Presse? Was ist mit der örtlichen Presse?“) stieg Braunschweig 2003 direkt wieder ab.

Auch der erneute Zweitliga-Aufstieg 2005 brachte keine Stabilität: 2007 ging es auf Rang 18 wieder in die Regionalliga.

  • Nur Platz 10 verhinderte in der folgenden Saison 2007/2008, dass der Klub, für den u. a. Paul Breitner („Ich tue euch jetzt den Gefallen und gehe“), Hans „Hasse“ Borg, Bernd „Bacardi“ Buchheister, Bernd Franke, Karl-Heinz „Charly“ Handschuh und Danilo Popivoda spielten, in die 4. Liga kippte.
  • In ruhiges Fahrwasser kamen „Die Löwen“ erst zwischen 2011 und 2013. Aufstieg in die 2. Liga und Rückkehr in die Bundesliga mit Kult-Trainer Torsten Lieberknecht im Jahr 2013.
  • Die Bundesliga konnte man, obwohl am 34. Spieltag bei 1899 Hoffenheim noch eine Rettungs-Chance bestand, nicht halten.

Vor dem Sturz in die 4. Liga

Also, rein in den Fahrstuhl – und wieder runter: 2018 in die 3. Liga (Abstieg Nummer 4 seit 2002). Ein Beben in Braunschweig!

  • „Der Abstieg 2018 erschütterte den Verein in seinen Grundfesten“, schrieb das Kicker-Sportmagazin (Ausgabe vom 23. Mai 2022) dazu, „die zweite Mannschaft musste zwangsweise aus der Regionalliga weichen, parallel dazu stiegen die U19 und die U17 ab.“
  • Es folgte auf Rang 16 in der Saison 2018/2019 beinahe der Sturz in die Regionalliga, dieser wurde nur durch ein Remis im direkten Duell mit Energie Cottbus am 38. Spieltag abgewendet.
  • Einen krassen Sprung nach vorn machte man 2020: Rang 3 in der 3. Liga und Rückkehr in die 2. Bundesliga.
  • Wieder nur für ein Jahr, 2021 bedeutete ein 0:4 beim HSV, der auch am Sonntag der Gegner ist, den direkten Wiederabstieg in Liga 3.

Nun ist Braunschweig wieder da. „Es muss uns unbedingt gelingen, die Klasse zu halten“, so Vollmann. Keine leichte Aufgabe für das Team mit dem geringsten Kaderwert in Liga 2. 



Gefühlt war es für mich ein typisches 0:0-Spiel, nur dass es eben 1:1 ausgegangen ist.

— Augsburgs Stürmer Florian Niederlechner nach einem 1:1 gegen den SC Freiburg.