Der Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden erwägt nach dem so gut wie sicheren Abstieg in die 3. Liga rechtliche Schritte wegen vermeintlicher Wettbewerbsverzerrung.
Donnerstag, 18.06.2020
«Das bedeutet auch, dass wir alle juristischen Möglichkeiten im Sinne von Dynamo Dresden ausschöpfen werden, um gegen diese Ungerechtigkeit vorzugehen, wenn wir damit Aussicht auf Erfolg haben», sagte der kaufmännische Geschäftsführer Michael Born bei «Sport im Osten» im MDR. «Was wir jetzt im Saisonendspurt erlebt haben, ist ganz offensichtlich eine Verzerrung des fairen Wettbewerbs in der 2. Bundesliga.»
Tags zuvor hatte Dynamo-Profi Chris Löwe heftige Kritik an der Deutschen Fußball Liga (DFL) geäußert. Das 0:2 bei Holstein Kiel hatte den Abstieg der Sachsen so gut wie besiegelt. Nach einer 14-tägigen häuslichen Quarantäne aufgrund mehrfacher positiver Corona-Tests waren die Dresdner erst verspätet und mit einem Programm von acht Spielen in 22 Tagen wieder in die Saison eingestiegen.
Laut Born sei nicht die Anzahl der Spiele das Problem, sondern die Belastung im Vergleich zu den anderen Teams. «Unsere Spieler gehen auf dem Zahnfleisch, sie können nicht mehr, weil die Tanks leer sind», so Born. Zur Kritik von Löwe an der DFL («Das ist denen alles scheißegal. Wir sind die, die den verfickten Preis bezahlen für den ganzen Scheiß.») sagte Born: «Auch wenn nicht jedes Wort zitierfähig ist, so hat Chris Löwe in seinem sehr emotionalen Statement nach dem Kiel-Spiel der Mannschaft und allen Menschen aus dem Herzen gesprochen, die für einen sportlich fairen Wettbewerb stehen.»
Dynamo-Trainer Markus Kauczinski würde laut MDR rechtliche Schritte wegen einer möglichen Wettbewerbsverzerrung befürworten. «Einfach um zu zeigen, dass man sich wehrt, dass man nicht alles über sich ergehen lässt», wurde Kauczinski in dem Beitrag zitiert.
(dpa)
Beim Fußball spricht sich sehr schnell herum: Strauchle ein Mal, das zweite Mal hast du eine Philosophie des Strauchelns.
— Rudi Völler