Dynamo Dresden hat nach der verlängerten Corona-Zwangspause ein enttäuschendes Comeback in den Spielbetrieb der 2. Fußball-Bundesliga gegeben. Im ersten Spiel nach 84 Tagen unterlag das Team von Trainer Markus Kauczinski dem Aufstiegsaspiranten VfB Stuttgart mit 0:2 (0:1) und steht im Kampf um den Klassenerhalt weiter mit dem Rücken zur Wand.
Dresden bleibt mit 24 Punkten Schlusslicht, Stuttgart (51) festigte den zweiten Rang und liegt weiter auf Bundesliga-Kurs. Stuttgarts Hamadi Al Ghaddioui (19.) sorgte für den frühen Dresdner Rückschlag, Youngster Darko Churlinov (88.) machte mit seinem ersten Zweitliga-Treffer alles klar.
Die fehlende Spielpraxis war Dynamo teilweise anzumerken. Das Kauczinski-Team trat zwar defensiv konzentriert auf und zeigte großen Einsatz, tat sich im Aufbauspiel aber äußerst schwer. Oft stimmte das Timing nicht, gewonnene Bälle schenkten die Schwarz-Gelben zu leichtfertig her.
Beim ersten Gegentreffer war Patrick Schmidt nicht aufmerksam. Der Mittelfeldspieler hob das Abseits auf, Al Ghaddiouis Tor zählte nach Videobeweis. Die Führung für die souveränen Stuttgarter war zur Pause verdient.
Nach dem Seitenwechsel blieb der VfB tonangebend und spielerisch überlegen. Beide Mannschaften agierten vor dem Tor aber harmlos.
Dynamo war am 9. Mai nach drei positiven Coronatests geschlossen in Quarantäne geschickt worden, das Mannschaftstraining nahm das Team erst am vergangenen Wochenende auf. Das Gros der Liga hatte bereits vor zwei Wochen erstmals wieder gespielt. "Wir kommen vom Balkon. Wir haben zwei Wochen im Wohnzimmer und auf dem Balkon trainiert", hatte Kauczinski zuletzt gesagt.
Für Dynamo war das Spiel der Auftakt in drei Englische Wochen in Folge. Die Sachsen müssen einschließlich des Stuttgart-Duells neun Spiele in 29 Tagen absolvieren.
(sid)
Er war wie ein Löwe im Käfig und hat sehr darunter gelitten, uns zuschauen zu müssen.
— Bixente Lizarazu, Weltmeister von 1998, über die Rückkehr von Zinedine Zidane in die französische Nationalmannschaft.