Wenn seine "Bananenflanken" in den gegnerischen Strafraum segelten und sein kongenialer Partner Horst Hrubesch per Kopfball vollstreckte, fühlte sich Manfred "Manni" Kaltz so richtig wohl auf dem Spielfeld. Gesprochen hat er wenig darüber, der "Schweiger" feiert am Freitag seinen 70. Geburtstag.
Manfred Kaltz
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Bundesliga
Über seine Erfolge und Rekorde redeten eigentlich immer nur die Anderen. Der gebürtige Ludwigshafener wurde 1980 Europameister, drei Jahre später gewann er mit dem Hamburger SV den Europapokal der Landesmeister. Vom hanseatischen Traditionsklub, der nicht einmal ein Abschiedsspiel für den besten Außenverteidiger der Klubgeschichte organisierte, hat er sich längst abgewendet und spielt lieber eine Runde Golf.
Da tat es seiner nahezu beispiellosen Karriere als Abwehrspieler keinen Abbruch, dass er bei 581 Einsätzen für den HSV sechsmal ins eigene Tor traf, niemandem gelang das öfter. Diese Missgeschicke machte er mit seiner Treffsicherheit vom Punkt mehr als wett: 53 Elfmeter zeugen von Kaltz' Kaltblütigkeit im einsamen Duell mit dem Torhüter des Gegners.
Heute ist der rüstige Senior ein historisches Symbol für eine Zeit, als die Norddeutschen sich noch mit dem deutschen Rekordmeister Bayern München auf Augenhöhe duellierten. Der Sieg im DFB-Pokal 1987 war der letzte große Triumph von Kaltz - und eben auch der letzte Titelgewinn des HSV.
(sid)
Wenn die Kinder beim Spielen einen Ball über die Mauer schießen, können sie ihn sich wenigstens wiederholen.
— Der Berliner Pierre Littbarski über den Fall der Mauer am 9. November 1989.