Choreo: HSV-Fans kritisieren Polizeieinsatz scharf

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:31 Uhr | 25.02.2024
Choreo: HSV-Fans kritisieren Polizeieinsatz scharf
Foto: IMAGO / Eibner/SID/IMAGO/Sebastian Bach

Die Fans des Hamburger SV haben ihrem Ärger über einen Polizeieinsatz in der vergangenen Woche mit einer Choreografie Luft gemacht. Vor der Partie des Fußball-Zweitligisten gegen die SV Elversberg (1:0) zeigten die Anhänger Spruchbänder mit einer deutlichen Botschaft. "Niemals Freund niemals Helfer - ganz Hamburg hasst die Polizei", war auf der Nordtribüne zu lesen.

Die Fans bezogen sich damit auf einen kontroversen Polizeieinsatz am Bahnhof in Bergedorf am vergangenen Samstagabend. Wie der NDR berichtet, hatten mehrere Hundert HSV-Anhänger nach der Partie gegen Hansa Rostock (2:2) dort bis tief in die Nacht ausharren müssen. Ziel des Einsatzes sei es gewesen, mutmaßliche Gewalttäter zu finden - zu diesem Zweck wurden die Personalien der Fahrgäste aufgenommen.

Steffen Baumgart, neuer Trainer des HSV, wollte sich nach seinem Debüt-Sieg über den Aufsteiger nicht näher zu der Thematik äußern. "Ich kann es überhaupt nicht einschätzen. Da bin ich nicht der richtige Ansprechpartner", sagte er auf Nachfrage.

Der Einsatz hatte neben den Fanprotesten auch Kritik aus der Politik ausgelöst. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hingegen verteidigte vor der Partie den Einsatz und übte ihrerseits Kritik am Verhalten einiger Anhänger.

"Die Maßnahmen der Bundespolizei waren durchaus besonnen und verhältnismäßig", sagte Andreas Roßkopf, Vorsitzender der GdP für die Bundespolizei: "Unsere Kolleginnen und Kollegen haben nur ihren Job gemacht – und das genauso, wie es vorgeschrieben ist. Sie sind nach unseren Erkenntnissen absolut besonnen und verhältnismäßig vorgegangen und müssen sich dafür jetzt kritisieren und sogar bedrohen lassen."

(sid)




Der Piontek war ein Draufgänger. Ein gerader, kerniger Typ. Sogar gespritzt hat er sich selbst.

— Werner ,,Acker" Weist, Werder Bremen, erinnert sich an Mitspieler Josef ,,Sepp" Piontek.