Abschied von Uwe Seeler – Wahrheiten über One-Club-Player

von Carsten Germann12:00 Uhr | 10.08.2022
Foto: Imago

Fußball-Deutschland und der Hamburger SV nehmen am Mittwoch im Volksparkstadion Abschied von Uwe Seeler. „Uns Uwe“ war am 21. Juli 2022 im Alter von 85 Jahren verstorben. Zu Ehren des unvergessenen Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft erinnert Fußballdaten.de an diesem besonderen Tag noch einmal an Uwe Seeler und andere Spieler, die nur bei einem Klub waren.

Uwe Seeler war Rekord-Torschützenkönig in der Oberliga Nord, die 1963 von der Bundesliga als höchste deutsche Spielklasse abgelöst wurde. 14-mal stufte ihn das Kicker-Sportmagazin in seinen berühmten „Ranglisten des deutschen Fußballs“ zwischen 1959 und 1970 in der Kategorie „Weltklasse“ ein.

  • Seeler machte bis zu seinem Abschied am 1. Mai 1972 im Hamburger Volksparkstadion 582 Pflichtspiele für den HSV und ist mit unerreichbaren 496 Treffern Wettbewerb übergreifend Rekord-Torschütze der Hansestädter. Ein Rekord für die Ewigkeit. Sein ehemaliger Mitspieler und Freund Gert „Charly“ Dörfel (82) liegt mit 142 Treffern mehr als 350 Tore zurück.

101 Tore Vorsprung

  • In der Bundesliga ist „Uns Uwe“ ebenfalls auf sehr lange Sicht Rekord-Torjäger des Hamburger SV – 137-mal schrieb er an, das sind 38 Tore mehr als der Zweitplatzierte Thomas von Heesen markieren konnte. Nur zum Vergleich: Der einzige, noch aktive Spieler in der ewigen Torschützenliste des HSV, der Peruaner Paulo Guerrero (37), hat 101 Tore Rückstand.  
  • Fast 400 Spiele Vorsprung hat der ewige Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel (67) bei Eintracht Frankfurt vereinsintern vor Kevin Trapp. Der „treue Charly“ absolvierte zwischen 1972 und 1991 insgesamt 602 Bundesligaspiele (Liga-Rekord), Trapp kommt auf 203.
  • 22 Jahre lang spielte auch Uwe Kamps für den gleichen Klub, für Borussia Mönchengladbach. Der Torhüter und Elfmeter-Spezialist machte 457 Liga-Spiele für „Die Fohlen“ und krönte seine Zeit bei der rheinischen Borussia mit dem DFB-Pokalsieg 1995. Kamps ist inzwischen Chef der Torwart-Ausbildung im Borussia-Park.

2-mal Meister in 15 Jahren

  • Ein besonderes Kunststück gelang Wolfgang „Bulle“ Weber (78). Er wurde beim 1. FC Köln zum einzigen Spieler, der sowohl 1964 und 1978 (ohne Einsatz) im Meisterkader stand. Zwischen 1963 und 1978 spielte der Vize-Weltmeister von 1966 nur für den FC.
  • Mit 15 Jahren wechselte ein gewisser Michael Zorc von TuS Eving-Lindenhorst zu Borussia Dortmund – und ging als Legende. Zwischen 1978 und 2022 war der anfangs wegen seiner langen Haare als „Susi“ verulkte Ur-Dortmunder im Verein, wurde als Spieler, Manager und Sportdirektor insgesamt 4-mal Deutscher Meister (2-mal als Spieler), 4-mal DFB-Pokalsieger (1989 als Spieler) und Champions-League-Sieger 1997. Mit 572 Partien ist Zorc Wettbewerb übergreifend Rekordspieler des BVB. Der bereits 33 Jahre alte Mats Hummels bräuchte 143 Pflichtspiele, um ihn abzulösen…
  • „Ich wollte ja gar keinen anderen rein lassen“, das sagte ein Idol des FC Bayern München im Jahr 2000 über sich selbst. Es ist natürlich „Die Katze von Anzing“, Torhüter-Legende Sepp Maier (78). Der Weltmeister von 1974 stand 18 Jahre lang ununterbrochen im Tor des FC Bayern, holte 4 Meisterschaften und 3-mal den „Henkelpott“. Erst ein von ihm selbst verschuldeter Autounfall am 14. Juli 1979, bei dem nur eine Not-Operation Maiers Leben rettete, bremste ihn aus. 


Schiedsrichter mit Hang zur Theatralik. Der Kerl will gerne auch mal mit aufs Foto.

— Wolff Fuß im CL-Finale 2021 über Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz aus Spanien.