Das 107. Pflichtspiel-Duell gegen den FC St. Pauli seit 1919 endete am Freitagabend in der 2. Liga für den HSV mit 0:3 (0:0) in einem Desaster. Die Kiez-Kicker beendeten mehrere Serien im Hamburger Derby. Andere, vor allem für den HSV ernüchternde Marken, blieben stehen.
Freitag, 14.10.2022
„Für die Fans, für uns – wir wollen das reißen, wir werden das Ding ziehen“, so hatte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (28) vor dem Spiel in BILD HAMBURG (Freitags-Ausgabe) die „Rauten“-Fangemeinde auf das Derby eingeschworen. Gezogen hat dann nach 328 Minuten nur Schonlau selbst – und zwar gegen Etienne Amenyido – Rot vom guten Schiedsrichter Deniz Aytekin aus Oberasbach!
In Unterzahl kassierte der Hamburger SV die höchste Pleite gegen den FC St. Pauli im Profifußball. Mit 3 Toren Differenz verloren die „Rot-Hosen“, damals noch zu seligen Uwe-Seeler-Zeiten in der Oberliga Nord, im Februar 1960 mit 1:4.
Kaum zu glauben angesichts des 0:3: Nur 1977 (Platz 2, HSV vs. Rang 17, St. Pauli) war der Abstand in der Tabelle vor dem Hamburg-Derby noch größer als am Freitag (Rang 1, HSV vs. 14., FC St. Pauli).
Doch es gab an noch mehr unerfreuliche Werte für den Hamburger SV, bzw. BILD HAMBURG haute am Samstag so richtig drauf.
Da nützte es dem Hamburger SV auch nichts, dass er im Kalenderjahr 2022 in den 27 vorangegangenen Spielen 23 (!) Punkte mehr als der FC St. Pauli gesammelt hatte.
Im Gegenteil: Das Derby wird für die Mannschaft aus dem Volkspark langsam zum Albtraum. Aus den letzten 11 Spielen gegen den Rivalen vom Kiez hat der HSV nur 2 gewonnen.
Fußball ist eigentlich ganz einfach. Man muss nur seine Kollegen verstehen.
— Victor Agali