"Populistische Forderungen": Fankritik nach Sicherheitsgipfel

von Jean-Pascal Ostermeier | sid15:58 Uhr | 18.10.2024
"Populistische Forderungen": Fankritik nach Sicherheitsgipfel
Foto: IMAGO/Uwe Koch/SID/IMAGO/Uwe Koch

Die Organisation "Unsere Kurve" hat auf die Maßnahmen des Sicherheitsgipfels für den Fußball mit einer Mischung aus Kritik und Sarkasmus reagiert. "Wenn Unwissenheit regiert...", leitete das Fanbündnis seine Stellungnahme nach dem Treffen von Politik und führenden Fußballbossen ein: "Hunderttausende Stadiongänger:innen wundern sich über ein vermeintliches Problem, das gar nicht existiert. Um es vorab klar zu sagen: Es gibt kaum eine sicherere Veranstaltung als ein Profifußballspiel in Deutschland."

Dies sei durch Statistiken der Polizei belegt. Die Einführung einer zentralen Stadionverbotskommission mit einheitlichen Kriterien für gewalttätige Fans halten die Anhänger für wenig sinnvoll. "Lokale Stadionverbotskommissionen haben sich über mehr als 10 Jahre bewährt", sagte Sprecher Thomas Kessen: "Im Gegensatz zu den geforderten Repressionen werden hier Wege gefunden, die bei Delinquent:innen tatsächlich zu Verhaltensänderungen und Weiterentwicklungen führen."

Beim Thema Pyrotechnik müsse die Politik erst mal "auf den nötigen Sachstand" kommen, bevor man über Details rede. "Pyrotechnik in seiner Grundform ist reine Fankultur, die in einem kleinen Teil des Stadions gefeiert wird und für den Rest des Stadions ein erfreuliches Bild bietet", sagte Unsere-Kurve-Vorstand Thomas Jost im BR: "Leider gab es in den vergangenen zehn Jahren immer eine Vermischung von Pyrotechnik und Gewalt beziehungsweise dem Einsetzen von Pyrotechnik als Waffe."

Bestraft worden sei allerdings beides. "Pyrotechnik hat in unseren Stadien nichts verloren. Da gibt es keinen Anlass zu Änderungen", hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gesagt. Beim Sicherheitsgipfel seien generell nur "populistische Forderungen herausposaunt worden, aber Sachkenntnis ist nirgends zu erkennen", so Unsere Kurve. Dies passiere, "wenn man nicht miteinander, sondern nur übereinander spricht".

(sid)




Der saß auf der Tribüne und schwenkte ein T-Shirt über dem Kopf. Sein Name ist Diego.

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