„Die stärkste Zweite Liga der Welt“ – Dieser Spruch wurde einem 2021, als Werder Bremen und Schalke 04 ins „Unterhaus“ absteigen mussten, fast schon marktschreierisch präsentiert. Das mag für 2021/2022 zutreffend gewesen sein. Doch 2023 ist die 2. Liga der große Verlierer in den Relegations-Duellen mit der 1. und der 3. Liga.
Sonntag, 28.05.2023
„Unsere Jungs haben so viel mitgemacht am Standort Hamburg, sie haben sich weiterentwickelt“, sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (41) vor den Relegationsspielen gegen den VfB Stuttgart in SPORT BILD (Ausgabe 22 / 2023), „wir hoffen nun, uns zu belohnen.“
Das gelang nicht. Hamburg verlor mit 1:6 in der Addition gegen den VfB Stuttgart (0:3 / 1:3) und kassierte die höchste Niederlage in einem Relegationsspiel seit Energie Cottbus 2009 gegen den 1. FC Nürnberg (ebenfalls 0:3).
Mit 5 Toren Differenz hatte vor dem VfB Stuttgart nur der 1. FC Nürnberg (5:0) gegen Cottbus eben 2009 triumphiert.
Das mit einem Altersschnitt von 24,7 Jahren jüngste Team der Bundesliga hatte sich gegen das mit 25,4 Jahren im Schnitt jüngste Zweitliga-Ensemble durchgesetzt.
Zum 12. Mal in 15 Auflagen seit der Wiedereinführung der Bundesliga-Relegationsspiele im Jahr 2009 setzte sich der Tabellensechzehnte der 1. Liga durch.
Nur 3 Zweitligisten durchbrachen diese Erfolgsserie: Nürnberg (2009), Fortuna Düsseldorf (2012) und zuletzt Union Berlin (2019) gegen den VfB Stuttgart.
Die Sieg-Wahrscheinlichkeit für den Bundesligisten aus Stuttgart lag vor dem Start bei 79 Prozent.
Nicht besser sieht die Bilanz eines Zweitligisten gut 245 Kilometer südlich von Hamburg aus, in Bielefeld.
Es hat heute Phasen gegeben, da würde man in der Schule sagen: Setzen! Fünf!
— Schalkes Sportdirektor Horst Heldt zur Leistung seiner Mannschaft bei einem 3:3 bei Eintracht Frankfurt