Zur BVB-Rückkehr ein Assist: Viel Lob für „Unterschiedsspieler“ Sancho

von Fussballeck09:59 Uhr | 14.01.2024
Als wäre er nie weg gewesen: Jadon Sancho (r.) jubelt mit Marco Reus. Foto: Alex Grimm/Getty Images
Foto: Als wäre er nie weg gewesen: Jadon Sancho (r.) j

Der Abend des 13. Januar 2024 dürfte Balsam für die Seelen vieler ’schwarzgelben‘ Fans von Borussia Dortmund gewesen sein. Trotz der schwierigen Situation schien die Welt nach dem 3:0-Sieg gegen Darmstadt 98 perfekt zu sein – auch wenn die Borussen nicht über 90 Minuten glänzen konnten. Der BVB feierte einen siegreichen Start ins neue Bundesliga-Jahr und die Rückkehr des „verlorenen Sohnes“ Jadon Sancho. Seine Teamkollegen und Trainer Edin Terzić schwärmten nach dem ersten Pflichtspiel des Jahres 2024 von ihm und dem zweiten Neuzugang Ian Maatsen.

25

Jadon Sancho
Man. UnitedAngriffEngland
Zum Profil

Person
Alter
24
Größe
1,80
Gewicht
76
Fuß
R
Marktwert
16,6 Mio. €
Saison 2024/2025

Premier League

Spiele
6
Tore
-
Vorlagen
3
Karten
1--

Sancho gut, alles gut?

Nach einem schwachen Dezember, der Verpflichtung neuer Co-Trainer und einem glanzlosen Trainingslager in Marbella ging der BVB als Tabellenfünfter in das erste Bundesligaspiel des neuen Jahres. Für das Auswärtsspiel gegen den Tabellen-Schlusslicht SV Darmstadt 98 sorgten zwei Personalien für Hoffnung. Während Leihgabe Ian Maatsen vom FC Chelsea vom Anpfiff an die linke Schiene beackerte, saß der zweite Neuzugang zunächst auf der Bank.

Nach 140 Tagen ohne Pflichtspiel und 55 gespielten Minuten gab Jadon Sancho dann sein Comeback für Borussia Dortmund. Der 23-Jährige spielte sich zwischen 2017 und 2021 in die Herzen der BVB-Fans, bevor er den Klub Richtung Manchester United verließ. Dort kam er jedoch nicht in Tritt, überwarf sich mit dem aktuellen Trainer Erik ten Hag und wurde suspendiert. 22 Minuten nachdem er den Platz am Böllenfalltor betrat, schienen all die dunklen Monate in Manchester vergessen zu sein.

Reus-Lob für „Unterschiedsspieler“

Wie in alten Zeiten legte für seinen langjährigen Freund Marco Reus nach einem guten Lauf quer. Dieser sorgte mit dem zwischenzeitlichen 2:0 für die Vorentscheidung. „Es hat sich angefühlt, als sollte es so sein, dass ich zurückkomme und wieder auf Marco treffe. Er ist ein guter Freund von mir und ich bin einfach froh, dass ich ihm ein Tor auflegen konnte“, sagte Sancho nach dem Spiel.

Vom Routinier gab dafür es viel Lob für den „Unterschiedsspieler.“ Sancho sei „jedes Spiel für einen Scorer gut“, so Reus. „Er hat die Positionierung, aus einem Nachteil einen Vorteil zu machen.“ Dabei erwartet der ehemalige BVB-Kapitän „keine Wunderdinge“ vom Engländer. Die Leihgabe von Manchester United könne für die Westfalen aber „sehr wichtig werden, weil er Situationen sehr gut auflöst und er hat einen unfassbaren letzten Pass. Er findet den perfekten Moment.“

Terzić mit Loblied auf Neuzugänge

Auch Trainer Edin Terzić zeigte sich mit der Leistung der Neuzugänge Sancho und Maatsen zufrieden. Beide hinterließen „einen richtig guten Eindruck“ und seien „sehr wichtig für unser Spiel“ gewesen. Für den 41-Jährigen ist klar: Bei Jadon Sancho spielen auch mentale Aspekte bei seinen Leistungen eine Rolle. „Jadon ist ein Spieler, der viel besser spielt, wenn er lächelt“, sagte Terzić. Allerdings gebe es im Fußball auch Dinge „die man mal ohne Lächeln machen muss, die vielleicht talentfrei sind. An diesen Sachen muss er sich auch messen.“

Dennoch mahnte der Coach zur Vorsicht. Sancho sei „noch sein sehr junger Spieler“, der „trotzdem bereits viel erlebt“ hat. „Jetzt hat er zum ersten Mal eine Wand kennengelernt, die gibt es in jeder Karriere eines jungen Spielers.“ Seine Qualitäten seien für Terzić jedoch unbestritten. „Wir wissen, was Jadon kann.“ Gegen Darmstadt habe der 23-Jährige „angedeutet“, was er kann. Nun müsse der Offensivspieler an seine erfolgreichen Jahre beim BVB anknüpfen, um „eine neue erfolgreiche Zeit zu schaffen.“

Sancho „glücklich auf dem Rasen zu sein“

Die Grundlage dafür ist in Dortmund sicherlich geschaffen – gegen Darmstadt schien es, als könne Sancho befreit und mit Spielfreude aufspielen. Auch das Mentale ist ihm wichtig, wie er nach dem Abpfiff verriet. Sein Ziel sei es, „wieder glücklich zu werden und dem Team zu helfen, in die Top 3 zurückzukommen und sich für die Champions League zu qualifizieren.“ Die Rückkehr hat bisher zu seinem Glück beigetragen. „Seitdem ich hierher zurückgekehrt bin, fühlt es sich an, als wäre ich heimgekommen und ich bin einfach froh, wieder zurück auf dem Feld zu sein.“

Für die Zukunft habe er „auch persönliche Ziele“, die er aber nicht verraten wollte. Auch für den weiteren Saisonverlauf von Borussia Dortmund sei er „positiv gestimmt. Wir haben eine weiße Weste gewahrt, was wichtig für das Team ist. Wir gehen Spiel für Spiel an und ich bin mir sicher, dass wir uns gut anstellen werden, wenn wir weiter in jedem Match kämpfen.“ Kampf war beim glanzlosen 3:0-Arbeitssieg gegen Darmstadt ein wichtiges Stichwort.

Reicht es für die Champions League?

Letztlich war es ein verdienter Auftaktsieg in das Fußballjahr 2024, an dem auch die Neuzugänge Maatsen und Sancho sowie die Joker Reus und Youssoufa Moukoko großen Anteil hatten. In der Vorsaison gelang Borussia Dortmund in einer ähnlich prekären Lage eine beeindruckende Serie, die beinahe im Gewinn der Meisterschaft mündete. Eine solche ist derzeit dringend nötig, um im Kampf um die europäischen Plätze dabeizubleiben. Durch die Niederlage des Viertplatzierten RB Leipzig gegen Eintracht Frankfurt (0:1) hat der BVB nur noch drei Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze.

 

Foto im Artikel: Alex Grimm/Getty Images





Ich war glücklich, dass heute keine Zuschauer dabei waren. Es macht keinen Spaß, so ein Spiel anzuschauen.

— Peter Bosz, Trainer von Bayer Leverkusen, nach einem 1:1 im ,,Geisterspiel" gegen Werder Bremen.