Auch der Zentralrat der Juden hat Fußball-Rekordmeister Bayern München für den Umgang mit dem Pro-Palästina-Post von Abwehrspieler Noussair Mazraoui kritisiert. Er fordere "sichtbar harte Konsequenzen gegenüber dem Spieler", sagte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats, am Montag der Süddeutschen Zeitung: "Bei einem einfachen Rapport kann es nicht bleiben".
Schuster erklärte, er habe von Mazraoui erwartet, dass "ein Fußballprofi, der auch eine Vorbildfunktion hat, vor diesem Hintergrund unmissverständlich den Hamas-Terror verurteilt, sich zum Existenzrecht Israels bekennt und Antisemitismus auf deutschen Straßen ablehnt". Schuster lobte den FC Bayern aber im gleichen Statement auch für seine "stets deutliche Haltung gegenüber Israel und jüdischem Leben in Deutschland."
Bayern-Profi Mazraoui hatte auf Instagram unter anderem einen Post geteilt, in dem es hieß, die "unterdrückten Brüder in Palästina" sollten im Konflikt mit Israel "den Sieg erringen". Nach einem "ausführlichen und klärenden Gespräch" sah der FC Bayern von Konsequenzen für den Marokkaner ab und betonte in einer Mitteilung, Mazraoui verurteile "jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation". Daraufhin hatte bereits Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, die Reaktion des Klubs als unzureichend bezeichnet.
Mazraoui war am Montag mit den Bayern zum Champions-League-Spiel beim türkischen Rekordmeister Galatasaray Istanbul am Dienstag (18.45 Uhr MESZ/Prime Video) gereist. Ob der Marokkaner nach seinen muskulären Problemen wieder dabei sein kann, blieb zunächst offen.
(sid)
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