Der FC Bayern München hat seine Vormachtstellung im deutschen Fußball einmal mehr unter Beweis gestellt. Der Rekordmeister gewann am Samstagabend in Leipzig gegen Pokalsieger RBL den DFL Supercup mit 5:3 (3:0). Eigentlich ein gutes Omen. Denn: Siegten die Münchner zum Auftakt in eine Spielzeit gegen Vizemeister oder Pokalsieger, dann holten sie zuletzt immer den Meistertitel. Wie 2020 und 2021.
Die Zahlen zeigen allerdings, dass der Gewinn des Supercups nicht immer super war für die folgende Saison. Seit der Novellierung des Wettbewerbs im Jahr 2010 holten die Bayern 8-mal diesen ersten Titel, aber sie wurden im Anschluss nicht immer Meister.
Wie 2010. Supercup-Sieger zwar im Duell mit Vizemeister Schalke 04, aber in der darauf folgenden Spielzeit grüßte Borussia Dortmund als Meister.
Einen krassen Absturz erlebte der BVB selbst. Das Supercup-Finale 2014 gewannen die Dortmunder mit 2:0 gegen die Bayern, sie hatten aber nach dem Abschied von Torjäger Robert Lewandowski zu den Münchnern kein Glück beim Stürmer-Einkauf und schlossen die Bundesliga nur auf Rang 7 ab. Auch das Pokalfinale 2015 verlor die westfälische Borussia – 1:3 gegen den VfL Wolfsburg.
„Die Wölfe“ sicherten sich im August 2015 in der heimischen Volkswagen Arena zum Auftakt in Bayerns letzte Saison mit Pep Guardiola (51) im Elfmeter-Duell auch den DFL Supercup. Torschütze für den Pokalsieger zum 1:1 nach Verlängerung war „Der Lord“, der dänische Skandalprofi Nicklas Bendtner.
Wenige Tage später gab Wolfsburg Superstar Kevin de Bruyne (31) an Manchester City ab – und konnte diesen Qualitätsverlust ebenfalls nicht abfangen. Rang acht in der Saison 2015/2016 ist die bis heute schlechteste Platzierung eines DFL Supercup-Gewinners im Folgejahr.
Seit 2016 wurde der Supercup-Sieger mit nur einer Ausnahme im darauffolgenden Jahr immer auch Deutscher Meister. Lediglich Borussia Dortmund landete nach dem Supercup-Erfolg 2019 im eigenen Stadion gegen die Bayern (2:0) – dem einzigen Titelgewinn mit „Nearly Man“ Lucien Favre („Wir haben viele Spielers“) in Deutschland – in der Saison 2019/2020 auf Platz zwei.
Wir werden den Ball nicht reinkriegen.
— Karl-Heinz Rummenigge beim Studium der Zeitlupe zu Thomas Helmers ,,Phantom-Tor" gegen den 1. FC Nürnberg.