Was für ein 7-Tore-Thriller in Dortmund! Der BVB schlug den FC Augsburg am späten Sonntagnachmittag mit 4:3 (2:2) und setzte zum Start ins neue Jahr einige Meilensteine. BVB-Coach Edin Terzic zog in der zweiten Halbzeit die richtigen Joker.
Sonntag, 22.01.2023
Die größte Gänsehaut-Szene löste die Einwechslung des lange an Krebs erkrankten BVB-Transfers Sébastien Haller nach 62 Minuten aus.
Die Zuschauer im ausverkauften Signal Iduna Park erhoben sich, applaudierten minutenlang für den Ivorer, der (noch) ohne Torerfolg blieb.
Dafür sorgten die anderen Dortmunder Einwechselspieler: Jamie Bynoe-Gittens und Giovanni Reyna brachten die Borussia mit ihren Toren (76. / 78.) gegen nie aufsteckende Augsburger auf die Siegerstraße.
Aber: Die Dortmunder, die dieses Spiel dank ihrer überragenden Offensivspieler gewannen, zeigten sich in der Defensive immer wieder hochgradig anfällig, ja schludrig.
David Colina vom FC Augsburg gelang dabei ein historischer Treffer. Er netzte bei seinem Bundesliga-Debüt bereits nach 34 Sekunden. Da 3:3 (76.) war das zweitschnellste Tor eines Liga-Neulings seit Beginn der detaillierten Daten-Erfassung 2004/2005 und seit Milos Jojic von Borussia Dortmund 2014 gegen Eintracht Frankfurt.
2004 kassierte Borussia Dortmund auch letztmals beim Start in ein neues Kalenderjahr eine Niederalge. Es war das 0:1 im Revierderby gegen den FC Schalke 04, bei dem die Borussen-Profis Torsten Frings und Jan ,,Dino" Koller jeweils einen Elfmeter verschossen. Damals wie heute dabei: FCA-Manager Stefan Reuter, damals noch Spieler beim BVB.
„Das Spiel zu erklären ist sehr schwer. Bei den Stürmern hatten wir viel Qualität, beispielsweise beim 4:3: Wie Gio den Ball über den Torwart chipt – einfach klasse… Man kann sagen: Es war Qualität vorne und weniger Qualität hinten“, sagte BVB-Abwehrspieler Nico Schlotterbeck anschließend im Stadion-Talk von DAZN, „ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll über die drei Punkte oder ärgern über die drei Gegentore.“ Tja, das wissen wir leider auch nicht…
Fußballer von der Straße sind wichtiger als studierte Trainer.
— Johan Cruyff. Nun ja, die einen sagen so, die anderen sagen so..