Kurz vor seiner gewinnbringenden Einwechslung küsste Nick Woltemade erst mal seinen Schienbeinschoner. Genau genommen jenen, auf dem seine Familie abgebildet ist. Die, sagte er nach seinem glanzvollen Auftritt, habe ihn dahin gebracht, wo er jetzt sei. In der Bundesliga hat der 22 Jahre alte Angreifer schon ein paar Mal sein Können aufblitzen lassen, am Freitagabend beim 3:2 (0:1) des VfB Stuttgart gegen Union Berlin überstrahlte er dann alles.
Freitag, 06.12.2024
Nach einer miserablen ersten Halbzeit hatte Trainer Sebastian Hoeneß entschieden, dem Spiel durch Woltemade eine Wende zu geben. Das misslang erst mal - nach dem Treffer von Danilho Doekhi (37.) erhöhte Rani Khedira (48.) für die Eisernen. Aber dann: Woltemade zum ersten (51.), Woltemade zum zweiten (59.) - und plötzlich war der gesamte VfB ein anderer als zuvor.
"Er war brutal wichtig, als der reingekommen ist, er hatte eine brutale Präsenz, so brauchen wir ihn", sagte Kapitän Atakan Karazor bei DAZN über den 198 Zentimeter langen und 90 Kilogramm schweren Angreifer. "Natürlich war Nick der entscheidende Mann, er hat das Momentum kreiert, das uns in der ersten Halbzeit gefehlt hat", sagte Hoeneß. Bis dahin sei seine Mannschaft "schwer anzuschauen" gewesen.
Vor allem der schnelle Anschlusstreffer sei "sehr wichtig" gewesen gewesen, ergänzte Hoeneß, dadurch sei "das Gefühl entstanden, das Ding ist nicht durch". Tatsächlich stürmte der VfB danach munter drauf los, hatte aber auch zweimal Glück: Vor dem Siegtreffer spielte Unions Torhüter Frederik Rönnow den Ball in die Füße von Karazor (69.), kurz darauf half Stuttgart bei einem Schuss von Jordan die Latte (71.).
(sid)
Er kam nicht ins Spiel und wurde dann immer schlechter.
— Felix Magath, Trainer des VfB Stuttgart, über den Rumänen Viorel Ganea.