Wölfe landen Befreiungsschlag im Abstiegskampf

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:37 Uhr | 06.05.2017
Gomez bereitet das 1:0 vor und stellt 2:0-Endstand her
Foto: PIXATHLON/SID

Befreiungsschlag im Abstiegskampf: Der VfL Wolfsburg hat beim Pokalfinalisten Eintracht Frankfurt drei enorm wichtige Punkte eingefahren. Beim 2:0 (0:0) am Main trafen Jubilar Daniel Didavi (48.) in seinem 100. Bundesligaspiel und Nationalspieler Mario Gomez mit seinem 15. Saisontreffer (63.).

Die Wölfe (36 Punkte) verschafften sich durch den Sieg ein wenig Luft im Tabellenkeller und setzten die direkten Konkurrenten aus Hamburg und Mainz (beide 33), die am Sonntag aufeinandertreffen, unter Druck. Die Eintracht kann sich zwei Spieltage vor Schluss voll und ganz auf das Endspiel in Berlin (27. Mai) konzentrieren.

Den Wölfen war die Hypothek von vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Spielen (zwölf Gegentore) zu Beginn deutlich anzumerken. Dem Team von Trainer Andries Jonker fehlte das Tempo, das Angriffsspiel war zu passiv und harmlos.

Allerdings schien auch die Eintracht zunächst kein besonders großes Interesse an zu viel Risiko zu haben. Der Pokalfinalist agierte in der Anfangsphase abwartend und oft mit langen Bällen, die selten ankamen.

Das führte dazu, dass die 49.000 Zuschauer in der ersten Hälfte der Halbzeit kaum etwas geboten bekamen. Paul-Georges Ntep vergab in der 28. Minute die Chance zur Wolfsburger Führung freistehend im Strafraum kläglich. Die Eintracht, die trotz des Cup-Endspiels mindestens Siebter werden muss, um sicher im Europapokal spielen zu können, verzeichnete in den ersten 45 Minute keine einzige gute Torgelegenheit.

Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) musste die Partie immer wieder wegen kleiner Nickeligkeiten unterbrechen. In der 27. Minute zeigte der Unparteiische dem Frankfurter Mijat Gacinovic die Gelbe Karte, weil dieser einen Elfmeter schinden wollte.

Die Eintracht, die nur eines (!) der letzten zwölf Ligaspiele gewinnen konnte, wird im Saisonendspurt von erheblichen Verletzungssorgen geplagt. Gegen den VfL veränderte Kovac ("Wir müssen uns wieder etwas ausdenken") seine Startelf auf vier Positionen.

Auch Jonker tauschte vier Spieler aus. Ricardo Rodriguez (Knöchelprobleme) wurde nicht rechtzeitig fit, die angeschlagenen Stammspieler Jakub Blaszczykowski (Rückenschmerzen) und Yunus Malli (Rippenverletzung) wurden erst in der Schlussphase eingewechselt.

Die zweite Halbzeit begann für den VfL perfekt. Ohne große Gegenwehr der Frankfurter konnten sich die Wölfe an den Eintracht-Strafraum spielen, wo Didavi mit einem flachen Schuss zur Führung traf. Kapitän Gomez war dann nach Vorlage von Ntep zur Stelle.

Didavi und Philipp Wollscheid waren die besten Wolfsburger, bei der Eintracht überzeugte einzig Ante Rebic.

(sid)



Damals hat die halbe Nation hinter dem Fernseher gestanden.

— Franz Beckenbauer über das WM-Finale 1990