Wimmers Doppelpack verschärft die Werder-Krise

von Jean-Pascal Ostermeier | sid2 hours ago
Wimmers Doppelpack verschärft die Werder-Krise
Foto: Imago/Vincen/SID/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Max Vinc

Die Flaute nimmt kein Ende: Werder Bremen findet weiter keinen Ausweg aus seiner immer gefährlicheren Ergebniskrise. Die seit Wochen angeschlagenen Hanseaten kassierten vier Tage nach dem frustrierenden Pokal-K.o. durch ein 1:2 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg den nächsten Wirkungstreffer. Matchwinner der Wölfe waren Patrick Wimmer mit einem Doppelpack und der großartig aufgelegte Torhüter Marius Müller

Das Team von Trainer Ole Werner wehrte sich nach Kräften, konnte aber die fünfte Pflichtspielpleite in Serie nicht vermeiden. Bei den Grün-Weißen hatte es zuletzt kräftig rumort, der Fehler von Torwart Michael Zetterer vor dem frühen Führungstreffer der Gäste (6.) tat dann besonders weh. Werder ließ danach beste Ausgleichschancen aus, zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhte Wimmer per Fernschuss (48.). Der Anschlusstreffer von Mitchell Weiser (90.) war am Ende nur Ergebniskorrektur.

Das mit 41.152 Zuschauern nicht ganz ausverkaufte Weserstadion bleibt ein gutes Pflaster für Wolfsburg um Coach Ralph Hasenhüttl. Der VfL, der Richtung Europacup schielen darf, hat bei Lieblingsgegner Werder vier der vergangenen fünf Partien gewonnen. Bremen jubelte 2025 dagegen nur in einem von neun Bundesliga-Spielen.

"Zerreißt euch für den Verein" - die eindringliche Botschaft sendeten die treuen Werder-Fans vor dem Anpfiff per Plakat an ihre Mannschaft. Nach dem 1:2 im Pokal-Viertelfinale in Bielefeld hatte es enorm zwischen den Anhängern und dem Team geknirscht, auch intern krachte es bei Werder. Werner forderte, den Frust in Energie umzusetzen und die passende Antwort auf dem Platz zu geben. 

Erst ein abgeblockter Seitfallzieher von Wolfsburgs Mohammed Amoura, dann ein erster mitreißender Konter über Werders Oliver Burke - es ging direkt zur Sache vor dem zunächst optimistischen Bremer Publikum, das dann schnell den ersten Dämpfer verarbeiten musste. Zetterer fehlte nach einer Ecke die Entschlossenheit beim Herauslaufen und der Österreicher Wimmer brachten den Ball mit dem Rücken über die Linie. 

Vor allem André Silva arbeitete nach einer kurzen Schockphase mit Nachdruck am Ausgleich. Der Leihspieler von RB Leipzig traf erst per Linksschuss den Außenpfosten (19.), dann prüfte er Müller per Kopf (21.). Acht Minuten später scheiterte auch Jens Stage freistehend am mehrfach großartig reagierenden Schlussmann der Gäste - der Ausgleich bis zur Pause wäre klar verdient gewesen. 

Wolfsburg erwies sich allerdings auch nach dem Wechsel als effizientere Mannschaft, ehe Weiser endlich ins Tor traf, hatten die Gäste das Spiel gegen zunehmend entnervte Bremer im Griff.

(sid)




Er sieht jetzt aus wie ein frisch lackierter Totalschaden.

— Mario Basler über seinen nach der deutschen Meisterschaft 1997 kahl rasierten Teamkollegen vom FC Bayern, Christian Ziege.