Wilde Saison: Bayern und BVB sorgten für die meisten Spitzen-Wechsel

von Carsten Germann10:00 Uhr | 27.05.2023
Foto: Imago

BVB gegen Bayern – Die Meisterfrage sollte am Samstagnachmittag eine bereits historische Saison krönen. Das Titelrennen mit den atemberaubenden Wechseln an der Tabellen-Spitze sorgte für ein Novum.

Erstmals seit der Saison 2006/2007 wechselte der Tabellenführer am 33. Spieltag. Borussia Dortmund übersprang Bayern München mit einem 3:0 in Augsburg und profitierte von der 1:3-Niederlage des Rekordmeisters gegen RB Leipzig.

Nie zuvor hatte es in einer Bundesliga-Saison ab dem 24. Spieltag und bis zum Saisonfinale am Samstag so viele Wechsel an der Tabellenspitze gegeben wie in diesem Jahr: Fünf.

7 Spieltage

  • In der Anfangsphase der Saison sprangen mit dem SC Freiburg (5. Spieltag) und dem 1. FC Union Berlin (6. bis 13. Spieltag) zwei Klubs auf die Eins, die dort nur wenige Experten erwartet hätten. Freiburg und Union spielten eine tolle Saison, Chapeau.
  • Bayern ging als Tabellenführer in die WM-Pause.
  • 10 Spieltage vor dem Ende kam Bewegung in die Angelegenheit „Deutsche Meisterschaft“, die schon vor der Bayern-Dekade seit 2008/2009 (Wolfsburg) und mit Ausnahme der Spielzeit 2018/2019 nicht mehr am letzten Tag entschieden wurde.
  • Am 22. Spieltag hatte Borussia Dortmund – Fünfter nach der Hinrunde – nach Punkten mit den Bayern gleich gezogen.  

6:1

Mit einem 6:1 über den 1. FC Köln – Gegner der Münchner im Saisonfinale am Samstag – sprang der BVB am 25. Spieltag dann an die Tabellenspitze.

Die Liga meldete sich mit dem Hit FC Bayern – Dortmund (4:2) aus der Länderspiel-Pause zurück und am 1. April 2023 eroberte die Tuchel-Elf die Spitze zurück.

  • Am 29. Spieltag die nächste Wendung: Mainz 05 gegen Bayern 3:1 nach 0:1, BVB gegen Eintracht Frankfurt 4:0 und die westfälische Borussia war wieder vorn.
  • Ein 1:1-Strauchler der Dortmunder beim VfL Bochum brachte die Bayern nur eine Woche später wieder in den Fahrersitz. Sie gewannen 2:0 gegen den späteren Absteiger Hertha BSC und hielten den Titel-Konkurrenten auch in den folgenden Spielen in Bremen (2:1) und gegen Schalke 04 (6:0) auf Distanz.

Dann kam der 33. Spieltag – mit der nächsten, dramatischen Wende. 1:3 gegen RB Leipzig, erste Niederlage gegen den Red-Bull-Klub in der heimischen Allianz Arena, die Dortmunder konterten mit 3:0 beim FC Augsburg. „Ist das der Tag, an dem diese Saison entschieden wurde?“, fragte Sky-Chefkommentator Wolff-Christoph Fuß nach dem Spiel in München.

Die Antwort gab es erst in der letzten Runde…



Er weiß genau, dass zehn kleine Hühner auch einen großen Hahn nicht umbringen können. Ein solches Selbstbewusstsein darf ein Star nie verlieren.

— Karl-Heinz Feldkamp, Trainer des 1. FC Kaiserslautern, über seinen Führungsspieler Hans-Peter Briegel.