Mit viel Offensivpower zu einem wertvollen Weihnachtspunkt: Werder Bremen hat zum Jahresausklang die Serientäter von RB Leipzig unsanft ausgebremst und nimmt frischen Optimismus mit in die Winterpause. Das Team von Trainer Ole Werner erkämpfte sich am Dienstagabend zum Auftakt des 16. Spieltags der Fußball-Bundesliga ein 1:1 (0:0) und blickt nach drei punktebringenden Partien in Serie zuversichtlich auf den nervenzehrenden zweiten Teil des Abstiegskampfs.
Dienstag, 19.12.2023
Justin Njinmah (75.) glich für Werder mit einem Fernschuss die Gästeführung von Lois Openda (47.) aus. Den Leipzigern, für die Kapitän Emil Forsberg sein letztes Spiel absolvierte, ging im letzten Spiel 2023 ein wenig der Saft aus. Das Team von Trainer Marco Rose verpasste den vierten Liga-Erfolg nacheinander und könnte damit weiteren Boden auf die erst am Mittwoch geforderten Topteams Bayer Leverkusen und Bayern München verlieren.
Werder wollte nachlegen und erneut punkten, RB den Druck auf die Konkurrenz hochhalten - beide Mannschaften lieferten sich im ersten Durchgang eine Partie auf Augenhöhe. Auch nach dem Seitenwechsel boten die Gastgeber dem Favoriten die Stirn, es fehlte aber lange an der nötigen Effizienz in der Offensive.
Die von Personalsorgen geplagten Bremer hatten einen offensiven Ansatz gewählt. Werner war im Vergleich zum 2:2 bei Borussia Mönchengladbach zu Umbauten in seiner Dreierkette vor Torhüter Michael Zetterer gezwungen gewesen, er brachte mit Felix Agu und Njinmah aber auch zusätzlich ein Plus an Dynamik in seine Mannschaft.
Bei Leipzig stach der Name Forsberg heraus. Nach neun Jahren im Klub absolvierte der Schwede seine allerletzte Partie für RB und wollte nur allzu gerne vor dem Abschied gen New York noch einmal letzte Glücksgefühle im Leipzig-Trikot erleben.
Und beinahe hätte er früh jubeln können. Castello Lukeba setzte bereits in der ersten Spielminute einen Schuss von der Strafraumgrenze an den Pfosten. Nach einer etwas ruhigeren Phase ging es dann hoch her. Leipzigs Xavi Simons (20., 23.) fehlte etwas die Entschlossenheit.
Dann drehte plötzlich Werder auf. Einen Kopfball von Rafael Borre konnte Lukeba gerade noch entschärfen (32.). Die Hausherren blieben am Drücker und hätten spätestens drei Minuten später treffen müssen - aber Jens Stage schoss freistehend drüber (35.). Dann jubelte RB-Stürmer Yussuf Poulsen - doch nach VAR-Eingriff wurde auf Abseits entschieden (41.).
Auch der zweite Durchgang begann kurzweilig. Nach der Leipziger Führung reagierte Werder prompt und kam durch Borre und einen Lattenschuss von Nationalspieler Marvin Ducksch zu weiteren Gelegenheiten (55., 56.). Die Grün-Weißen blieben beharrlich und belohnten sich.
(sid)
Als Spieler würde ich mir überlegen, in Mönchengladbach zu unterschreiben. Weggehen kannst du nämlich hinterher kaum.
— Heiko Herrlich, BVB, zu seinem Wechsel von Borussia Mönchengladbach nach Dortmund.