Vorwärts in die Vergangenheit: Dardai startet Mission

von Marcel Breuer | dpa07:53 Uhr | 26.01.2021
Gibt bei Hertha ab sofort wieder die Richtung vor: Pal Dardai. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Foto: Britta Pedersen

Pal Dardai kennt alle Wege. Auf dem Olympiagelände ist der neue, alte Hertha-Coach praktisch zuhause. Zum Start seiner ungewöhnlichen Mission vorwärts in die Vergangenheit kann der Ungar beim ersten Training gleich richtig loslegen.

So haben sich das die Bosse des Berliner Fußball-Bundesligisten auch gewünscht. Nach der ersten Übungseinheit mit der zuletzt als wenig eingeschworenen Haufen entlarvten Hertha-Mannschaft wird sich Dardai heute erstmals seit seiner Rückkehr auf den Cheftrainerposten an der Seite von Sportdirektor Arne Friedrich öffentlich Fragen stellen.

Ungewöhnlich genug ist sein Comeback nach 19 Monaten. «Das war sicher nicht mein Plan, dass ich nun wieder von der U16 auf die Trainerposition bei den Profis wechseln werde. Ich brauche aber auch niemandem zu erklären, was Hertha BSC für mich bedeutet», wurde der 44-Jährige in einer Pressemitteilung zitiert. Als er vor fast genau sechs Jahren erstmals Hertha-Chefcoach wurde, war die Lage noch prekärer als diesmal mit Rang 14. Er hievte die Berliner damals noch von Platz 17 auf 15.

Später wurde er nicht für kreativ genug befunden, der Hertha einen zeitgemäß attraktiven Offensivstil zu verpassen. Die Degradierung im Sommer 2019 durch den damaligen Manager Michael Preetz tat weh. Dessen Beurlaubung dürfte eine Bedingung für die Rückkehr gewesen sein. Diesmal wird schöner Fußball allein nicht reichen. Erfolgreich will man in der Hauptstadt künftig sein und perspektivisch da landen, wo Dardai als Berliner Spieler 1999 schon war: In der Champions League.

Offenbar traut man Dardai mehr als nur die Rettung zu. Die Laufzeit des Vertrages bis zum Juni 2022 ließ aufhorchen. Friedrich hat nur eine Manager-Probezeit bis zu diesem Sommer bekommen. Möglicherweise hätte Dardai einen reinen Notnagel-Kontrakt auch einfach nicht akzeptiert. «Pal lebt Hertha BSC, und wir sind absolut überzeugt davon, dass er mit seiner klaren Art der Mannschaft den nötigen neuen Impuls geben wird», sagte der Hertha-Vorstandsvorsitzende Carsten Schmidt.

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(dpa)



Auch größenmäßig ist es der größte Nachteil, dass die Torhüter in Japan nicht die Allergrößten sind.

— Klaus Lufen.