Harry Kane ist da und der Rekord-Transfer der Bundesliga-Geschichte ist perfekt. 117 Mio. Euro kolportierte Ablöse hat der FC Bayern München an Tottenham Hotspur bezahlt. Nach einem 159 Tage währenden Sommer-Theater, das die Gazetten füllte und die Kollegen zu Höchstleistungen brachte.
Wie Walter M. Straten. In einer BILD am SONNTAG Kolumne schrieb er einen Brief an Harry Kane. „Niclas Füllkrug aus Bremen wurde mit 30 Jahren noch deutscher Torschützenkönig, da können Sie, Harry, im Eröffnungsspiel am nächsten Freitag dem Füllkrug gleich mal zeigen, wo der Hammer hängt.“ Wie schön.
Aber bleiben wir da, „wo der Hammer hängt“. Die Bayern ließen gegenüber der Liga-Konkurrenz schon vor Harry Kanes Transfer und seit 2003 schon häufiger die Muskeln spielen. Stichwort: „Festgeldkonto“.
Wie 2003. Obwohl Double-Sieger, holten die Münchner mit Rudolphus Antonius Makaay, genannt Roy, einen der begehrtesten Stürmer auf dem Transfermarkt. „Wir haben ihn“, frohlockte Uli Hoeneß beim Rückflug aus Spanien. Und das für 19,75 Mio. Euro, die man an Deportivo La Coruna zahlte. Kleiner Makel: Makaay hatte den FC Bayern am 18. September 2002 (3:2) mit 3 Toren auf Kurs erstes und einziges Vorrunden-„Aus“ in der Champions League gebracht. Der Niederländer Roy Makaay, der Bayern-Idol Giovane Elber aus München vertrieb, wollte „in Deutschland so bekannt wie Rudi Carrell werden.“
Als die Bayern 2009 Arjen Robben von Real Madrid holten – der Niederländer war bei den „Königlichen“ nach nur 50 Einsätzen in 2 Jahren durch die kalte Küche verabschiedet worden – konnte man sich kaum vorstellen, dass er in der Bundesliga eine Ära prägen könnte.
„Robbery“ – So nannte der berühmt-berüchtigte Münchner Boulevard die Flügelzange mit Robben und Monsieur Le Ribéry. Für 30 Mio. Euro kam er von Olympique Marseille nach München und markierte in 273 Spielen in der Bundesliga 86 Tore. 2013 wurde er als Champions-League-Sieger auch „Fußballer Europas.“
Es Kane also alles gut werden…
Brazzo, ich kann jetzt nicht!
— Gladbach-Manager Max Eberl während einer Pressekonferenz, als sein Handy klingelte.