Das Spiel 1. FC Union Berlin gegen den VfL Bochum (1:1) stand nach einem Feuerzeugwurf auf VfL-Torhüter Patrick Drewes vor dem Abbruch. Nach langen Beratungen in den Katakomben des Stadions an der Alten Försterei entschied Referee Martin Petersen, die Partie zu Ende spielen zu lassen – Mit Feldspieler Philipp Hofmann auf Bochumer Seite als Torhüter. Das ging gut, doch wann gab es diese Konstellation – Feldspieler ersetzt Torhüter – schon mal in der Bundesliga?
Samstag, 14.12.2024
„Das gehört sich einfach nicht“, hatte Bochums als Torhüter eingesprungener Feldspieler Philipp Hofmann nach dem Spiel bei Sky null Verständnis für die Vorkommnisse in Berlin, „da muss konsequent gehandelt werden. Es schade für Union, es ist eigentlich ein sympathischer Verein.“
Den eingesprungenen Aushilfs-Keeper, in diesem sehr speziellen Fall den eingesprungenen Aushilfs-Kevin, gab es an einem der legendärsten letzten Bundesliga-Spieltage aller Zeiten.
Am 18. Mai 2013 wurde bei Borussia Dortmund im Heimspiel gegen die vom Abstieg bedrohte TSG 1899 Hoffenheim Keeper Roman Weidenfeller vom Platz gestellt. Da BVB-Coach Jürgen Klopp (57) bereits sein Auswechselkontingent ausgeschöpft hatte, musste ein Feldspieler als Torhüter auftreten: Kevin Großkreutz. Der Ur-Dortmunder übernahm das Torhüter-Trikot.
Den Elfmeter Einschlag durch den Bosnier Sejad Salihovic, der Hoffenheim zum 2:1 und zum Liga-Verbleib verhalf, konnte er aber nicht verhindern.
Zum Elfmeter-Killer wurde auch Jan Rosenthal von Hannover 96. Ausgerechnet im Niedersachsen-Derby in der Volkswagen Arena musste der zentrale Mittelfeldspieler für den nach einer Roten Karte vorzeitig ausgeschiedenen U21 Europameister Florian Fromlowitz zwischen die Pfosten. Rosenthal hielt gegen Stürmer-Legende Edin Dzeko vom VfL Wolfsburg, insgesamt gab es aber an diesem 7. Dezember 2008 ein 2:1 für die „Wölfe“.
Dortmund verlor 1:2, trotz einer ansprechenden Leistung des 2,02 m großen Tschechen.
Mit einem Feldspieler als Torhüter trotzdem am Ende Sieger – das passt irgendwie zum FC Bayern München. 1999 in Frankfurt wurde erst Torwart-Titan Oliver Kahn ausgeknockt, dann verletzte sich dessen Stellvertreter Bernd Dreher.
Die Folge: Michael „Tanne“ Tarnat, mit 1,86 m auch kein Kleiner, ging zwischen die Pfosten – und rettete den Münchnern ein 2:1 im Waldstadion.
Ich habe immer Angst, dass er die Bälle kaputt tritt...
— Bernd Hölzenbein über Frankfurts ,,Schädel-Harry" Karger, offenbar ein Fußball-Ästhet...