Matthijs de Ligt (22) wechselt von Juventus Turin zum FC Bayern München. Der zweitteuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte bringt einige Bestwerte mit. Und dann wäre da noch die Bayern-Juventus-Connection.
Bei den Transferströmen zwischen dem deutschen und dem italienischen Rekordmeister fällt auf: 13 Spieler wechselten bereits zwischen München und Turin hin und her.
Unter den 8 Spielern, die vom FC Bayern über die Alpen gingen, waren allein vier Innenverteidiger. Den Anfang machte der damals 25-jährige Weltmeister Jürgen Kohler, der zum 1. Juli 1991 zu Juventus wechselte.
Bis 2017, also über 25 Jahre, blieb der gebürtige Pfälzer der teuerste Abwehr-Export der Bayern zu den „Bianconeri“. Die damals gezahlte Transfer-Summe von umgerechnet 7,5 Mio. Euro wurde erst von Mehdi Benatia, von Uli Hoeneß 2018 in der legendären „Presse-Beschimpfungs-Konferenz“ in München verbal abgekanzelt („Was der für einen Scheißdreck gespielt hat!“) übertroffen, für den Turin 16,7 Mio. Euro zahlte.
Teuerster Bayern-Spieler, der vom Agnelli-Klub verpflichtet wurde, ist der Offensiv-Allrounder Douglas Costa, der Bayern 2018 runde 40 Millionen Euro Ablöse brachte.
Dritter im Bunde unter den Innenverteidigern, die von München zu Juventus gingen, war der ablösefreie Robert Kovac (2005). Der brasilianische Weltmeister Lucio wurde 2009 von Aloysius Paulus Maria van Gaal, genannt Louis (70 / Weltkarriere unter bürgerlichem Namen nicht möglich) zu Inter Mailand vertrieben. Er wechselte erst nach dieser Zwischenstation 2012 die Fronten in Italien.
Nun nahm mit Matthijs de Ligt erstmals ein zentraler Abwehrspieler den umgekehrten Weg: Von Juventus zum FC Bayern.
67 Millionen Euro kostete der jüngste Kapitän in der Geschichte von Ajax Amsterdam. Ist De Ligt diese Summe wert? Es gibt eine Fülle an Zahlenwerk, das dafür spricht. Und das, obwohl der Niederländer bei Juventus gar nicht mal so sehr gesetzt war wie zuvor in Amsterdam, wo er 2016 sein Profi-Debüt gab (Alle Daten: Kicker-Sportmagazin / Ausgabe vom 18. Juli 2022, Transermarkt.de, Fussballdaten.de).
Aufstiegskampf ist wie Abstiegskampf. Nur umgekehrt.
— Markus Kauczinski