Es hat seine Zeit gedauert, bis sich Marcus Ingvartsen beim 1. FSV Mainz 05 in den Vordergrund spielen konnte. Mittlerweile hat sich der Angreifer aber zu einem zuverlässigen Torjäger entwickelt. Nach vier Treffern in den zurückliegenden vier Pflichtspielen schielt er nun sogar noch auf eine Berufung in den dänischen Nationalkader für die WM in Katar.
Nicht nur die Torquote des 1,87 Meter großen Stürmers ist ein Indikator für seine positive Entwicklung. Auch eine andere Statistik fällt ins Auge: Die 05er haben in dieser Spielzeit noch kein einziges Spiel verloren, in dem Ingvartsen auf dem Platz stand. „Die vier Tore in vier Spielen sind wirklich gut. Es ist schön, so aus der Verletzung zurückzukommen, dafür habe ich hart gearbeitet. Das gibt natürlich Selbstvertrauen und ich hoffe, dass ich da weitermachen kann“, bewertet der Mainzer selbst im Interview für die vereinseigene Homepage seinen jüngsten Formanstieg.
In der Tat wurde der 26-Jährige zuletzt des Öfteren von Verletzungen zurückgeworfen. Nach starker Vorbereitung verpasste Ingvartsen in der ersten Saisonphase vier von neun Pflichtspielen. Inzwischen hat sich der kopfballstarke Däne aber die vorläufige Hoheit im Kampf um die Startelfplätze im Mainzer Sturm gesichert.
Zuletzt zog Trainer Bo Svensson Ingvartsen sogar dem Dauerbrenner Jonathan Burkardt vor, der in der vergangenen Spielzeit kein einziges Pflichtspiel verpasst hatte. Burkardt geriet zuletzt auch wegen einiger kleinerer Verletzungen ins Hintertreffen. Doch Grund für die vorläufige Verschiebung in der Sturmhierarchie sind vor allem die überzeugenden Leistungen von Ingvartsen.
Im vergangenen Jahr war es noch Ingvartsen gewesen, der sich zumeist hinter dem unangefochtenen Sturmduo Onisiwo/Burkardt anstellen musste. Nach einer wenig zufriedenstellenden ersten Saison im Trikot der Mainzer scheint er nun aber seinen Platz gefunden zu haben.
Auch für den dänischen Nationaltrainer Kasper Hjulmand, der einst selbst in Mainz tätig war, könnte Ingvartsen mit Blick auf die anstehende WM noch einmal ein Thema werden. „Das ist ein großes Ziel von mir. Ich habe jetzt noch ein paar Spiele Zeit bis zur Nominierung, danach werden wir sehen“, so Ingvartsen selbst über seine Chancen auf eine mögliche Berufung.
Sein einziges Länderspiel machte der Mittelstürmer im März 2021 beim 8:0-Sieg der Dänen gegen Moldawien. Zum letzten Mal nominiert wurde er im September desselben Jahres. In der anstehenden Partie der Mainzer gegen den FC Bayern könnte Ingvartsen weitere Argumente für ein Comeback in der Nationalmannschaft sammeln.
Wer Erster ist, hat immer recht. Ich habe also recht. Und wenn ich Fünfter bin, können Sie wieder mit mir reden.
— Otto Rehhagel