Auch mit ein wenig Abstand wirkte Nuri Sahin noch angesäuert. Mit leicht mürrischer Miene saß der BVB-Coach auf der Pressekonferenz und versuchte zu erklären, was schwer zu erklären war. Der teils völlig uninspirierte Auftritt von Borussia Dortmund bei der Nullnummer gegen Werder Bremen machte dem neuen Trainer zu schaffen.
Borussia Dortmund
Bundesliga
•Rang: 7•Pkt: 16•Tore: 18:18
"Wir haben eine sehr, sehr schwache erste Halbzeit gespielt, sowohl mit Ball als auch gegen den Ball. Das hat mir überhaupt nicht gefallen", sagte Sahin. Als "viel zu behäbig, viel zu eng im Aufbau" bezeichnete er das Auftreten seiner Mannschaft. Die hatte unter anderem wegen des Platzverweises von Nico Schlotterbeck auch in der zweiten Spielhälfte kaum Torgefahr erzeugt - und gibt in Sachen Offensivspiel zunehmend Rätsel aufgibt.
Schon beim Pokalspiel gegen Phönix Lübeck (4:1) und in Teilen auch beim erfolgreichen Bundesligaauftakt gegen Eintracht Frankfurt (2:0) hatte der BVB noch spielerische Mängel offenbart. In Bremen folgte ein weiterer Rückschritt in der allerdings noch jungen Saison.
"Wenn wir klar bleiben", führte Sahin aus, sei sein Team auch in den ersten Saisonwochen schon "gut" gewesen, nur: Diese klaren Phasen waren bislang kurz. "Es ist ein Prozess, aber bei Borussia Dortmund muss dieser Prozess natürlich schneller gehen", sagte der Trainer, und, dass es trotzdem wichtig sei, bereits Spiele zu gewinnen: "Als Borussia Dortmund müssen wir anders auftreten, auch wenn die Mannschaft Veränderungen hatte."
Möglicherweise kommt die zweiwöchige Länderspielpause dem BVB nun gerade recht - allerdings werden die Dortmunder aufgrund der zahlreichen abgestellten Nationalspieler kaum intensiv an ihren Defiziten im Spielaufbau arbeiten können.
(sid)
Im Training gibt es die Möglichkeit, so etwas zu üben.
— Winfried Schäfer