Der neue Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle sieht die wirtschaftliche Situation des VfB Stuttgart als «riesengroße Herausforderung» an.
«Über 80 Millionen Euro Corona-Umsatzverlust für den VfB Stuttgart sind ein Brett», sagte der 47-Jährige bei seiner Vorstellung beim schwäbischen Fußball-Bundesligisten: «Das Ziel ist, maximal sportlichen Erfolg zu erzielen, ohne die wirtschaftliche Existenz des Clubs zu gefährden.»
Er wolle «Mercedes noch viel, viel enger in die Kooperation mit dem VfB bringen», kündigte Wehrle an. Bei der Suche nach einem weiteren neuen Investor wolle er sich nicht drängen lassen. «Es kann sein, dass wir noch einige Partner finden, die noch ein Prozent dazu holen oder eben auch einen größeren Partner. Da sind wir noch völlig offen. Wir machen es nicht um jeden Preis», sagte der bisherige Geschäftsführer des Ligarivalen 1. FC Köln: «Wir müssen die Zeit bekommen, den richtigen zu finden, und die werden wir uns nehmen.»
Wehrle stellt mögliche Vertragsverlängerungen des VfB Stuttgart mit Sportdirektor Sven Mislintat und Trainer Pellegrino Matarazzo zunächst hinter dem Ziel Klassenerhalt zurück. «Natürlich ist es ein ganz wichtiges Thema. Das sind zwei Schlüsselfiguren, keine Frage», sagte Wehrle: «Wir haben einen ganz klaren Fahrplan besprochen, wie wir bei dem Thema weiter vorgehen.»
Er habe mit den sportlich Verantwortlichen des schwäbischen Fußball-Bundesligisten «sehr, sehr gute Gespräche» geführt. «Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir jetzt die nächsten Wochen alles, wirklich alles, dem Klassenerhalt unterordnen», sagte er. Der Vertrag mit Matarazzo läuft noch bis zum Sommer 2024, Mislintat hat bis 2023 unterschrieben.
Als Nachfolger von Thomas Hitzlperger übernimmt Wehrle zunächst auch den Posten des Sportvorstands. Die Rollenverteilung könnte sich in den kommenden Monaten verändern. «Ich werde noch ganz viele Gespräche führen. Am Ende werde ich zusammen mit meinen Vorstandskollegen dem Aufsichtsrat die Empfehlung geben, die die beste für den VfB Stuttgart ist», sagte Wehrle dazu. In den «nächsten zwei, drei Monaten» werde man Entscheidungen dazu treffen.
(dpa)
Wir haben 99 Prozent des Spiels beherrscht. Die übrigen 3 Prozent waren Schuld daran, dass wir verloren haben.
— Ruud Gullit