Der VfB Stuttgart hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga den dringend benötigten Befreiungsschlag verpasst und bleibt in der Krise. Die Schwaben mussten im wegweisenden Heimspiel gegen Werder Bremen ein bitteres 0:2 (0:0) hinnehmen und blieben auch im vierten Ligaspiel unter Trainer Bruno Labbadia sieglos. Der Druck vor dem Baden-Württemberg-Derby beim SC Freiburg steigt immer mehr.
Werder beendete dagegen im siebten Anlauf seine Negativserie gegen den VfB und festigte seinen sicheren Platz im Mittelfeld. Jens Stage sorgte vor 48.000 Zuschauern in der 59. Minute für das umjubelte 1:0 der Bremer. Marvin Duksch (77.) legte sehenswert nach und sicherte den ersten Sieg in Stuttgart seit zehn Jahren.
Der VfB startete nach dem Last-Minute-Pokalsieg in Paderborn (2:1) mit viel Elan und Selbstvertrauen. Früh vergaben Chris Führich und Serhou Guirassy gute Chancen für die Stuttgarter. Im Mittelpunkt stand dabei Werders Keeper Jiri Pavlenka, der einmal schwer patzte, seinen Fehler aber mit einem Reflex gegen Guirassy gleich wieder ausbügelte.
Werder tat sich in der Anfangsphase ohne den gelbgesperrten Mitchell Weiser extrem schwer, sich zu befreien. Erst nach 14 Minuten gab es den ersten guten Angriff der Gäste. Leonardo Bittencourt scheiterte jedoch an Florian Müller.
In der Folge gestalteten die Bremer die Partie offen - auch weil der VfB, bei dem Genki Haraguchi sein Startelf-Debüt feierte, einen Gang zurückschaltete. Zudem musste Labbadia bereits nach gut 20 Minuten Guirassy verletzt auswechseln. Für ihn kam Luca Pfeiffer. Der Angreifer vergab kurz vor dem Wechsel noch eine gute VfB-Chance - ansonsten geriet Werder kaum mehr in Gefahr.
Bremen hatte dagegen die eine oder andere aussichtsreiche Aktion - die beste davon kam von Duksch. Dessen Freistoß verpasste das Stuttgarter Tor nur um Zentimeter (42.).
Nach dem Wechsel entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel, in dem Werder plötzlich in Führung ging. Über Füllkrug landete der Ball glücklich bei Stage. Der traf zwar nicht richtig, dennoch hatte Müller keine Abwehrchance. Der VfB setzte alles auf eine Karte, doch Bremen konterte eiskalt. Duksch schlenzte nach Zuspiel von Füllkrug den Ball sehenswert ins Tor.
(sid)
Ich weiß nicht, was die miteinander sprechen. Die reden einen komischen Dialekt. Diese Sprache verstehe ich nicht.
— Frankfurts Kapitän Gelson Fernandes über die Gespräche zwischen Trainer Adi Hütter und Verteidiger Martin Hinteregger – beides Österreicher.