Unions Fischer von Ryerson-Abgang auf falschem Fuß erwischt

von Marcel Breuer | dpa15:33 Uhr | 19.01.2023
Union Berlins Trainer Urs Fischer ist nicht begeister über den Wechsel von Julian Ryerson.
Foto: Tom Weller/dpa

Der kurzfristige Wechsel von Außenverteidiger Julian Ryerson zu Liga-Konkurrent Borussia Dortmund hat Union Berlins Fußballtrainer Urs Fischer nach eigenen Worten überrascht.

«Da wurden wir auf dem falschen Fuß erwischt. Das passt uns natürlich überhaupt nicht», sagte der 56-Jährige vor dem Spiel der Berliner zum Neustart der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky). «Aber so ist das Geschäft. Es ist vorbei. Er ist nicht mehr bei uns. Jetzt gilt es, das Bestmögliche daraus zu machen.»

Der norwegische Nationalspieler, in dieser Saison einer der stärksten Unioner, war am Dienstag nach viereinhalb Jahren in Berlin zum Champions-League-Teilnehmer gewechselt. Der Vertrag des 25-Jährigen bei Union wäre im Sommer ausgelaufen. Medienberichten zufolge sollen die Dortmunder eine Ausstiegsklausel in Höhe von fünf Millionen Euro gezogen haben. «Ich glaube, alle waren überrascht», sagte Fischer. Geschäftsführer Oliver Ruhnert habe ihn angerufen und «gefragt, ob ich sitze.» Dann habe er ihm die Nachricht übermittelt.

Suche nach Ryerson-Ersatz

Die Personaldecke auf den Außenverteidigerpositionen ist bei Union nun hinter Kapitän Christopher Trimmel (rechts) und Niko Gießelmann (links) dünn. Jérôme Roussillon, Neuzugang aus Wolfsburg, ist noch nicht fit genug für den Kader. Tymoteusz Puchacz wurde verliehen. «Es sind zwei Englische Wochen, die anstehen. Wir haben in dieser Woche geschaut, wer infrage käme, wenn sich einer verletzen würde», sagte Fischer. Wer das sein könnte, sagte er nicht.

Nach Angaben Fischers sind die Berliner auf der Suche nach einem Ersatz für Ryerson. «Aber das wird kein Schnellschuss werden. Wir müssen überzeugt sein», sagte er. Der Union-Trainer gratuliere den Dortmundern zur Verpflichtung. «Julian ist ein vielseitig einsetzbarer Spieler.»(dpa)



Auch Trainer können mal solche Entscheidungen treffen, man muss nicht immer entlassen werden, sondern man kann auch frühzeitig sagen, dass man nicht weitermachen will, wenn verschiedene Dinge nicht stimmen. Das ist tatsächlich möglich.

— Jürgen Klopp