Mit dem Abstieg wird Union in dieser Saison nichts mehr zu tun haben. Nach dem 1:1 im Berliner Derby hat vor dem 28. Spieltag bereits 39 Punkte auf der Habenseite, sogar das Erreichen des internationalen Geschäfts ist weiterhin möglich. „Wir planen das dritte Jahr Bundesliga“, verkündete Manager Oliver Ruhnert daher am Ostermontag in einer Medienrunde. Gut möglich, dass dem Kader von Erfolgstrainer Urs Fischer in der kommenden Spielzeit ein Neuzugang aus Posen angehören wird.
Tymoteusz Puchacz
•Abwehr•Polen
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Ekstraklasa
Der Vorjahresaufsteiger steht laut des Sportportals „meczyki.pl“ kurz vor der Verpflichtung von Tymoteusz Puchacz. Demnach soll der 22-Jährige im vergangenen Sommer bereits kurz vor einem Wechsel nach Mainz gestanden haben. Nachdem Lech Posen mit Kamil Józwiak sowie dem Augsburger Robert Gumny und Ekstraklasa-Rekordabgang Jakub Modera jeodch gleich drei Leistungsträger verkaufte, musste Puchacz bleiben.
Weiterhin zeigen aber gleich mehrere Bundesligisten Interesse am Linksverteidiger. Angeblich scheiterte Union erst im Winter bei dem Versuch, Puchacz aus Posen loszueisen. Zwischen dem Spieler und der Vereinsführung soll es allerdings offenbar eine Absprache geben, dass man ihm im kommenden Transferfenster keine Steine mehr in den Weg legen würde.
Sein Vertrag läuft noch bis 2023, mit dem Vorjahresvierten spielt er eine schwache Saison. In der Liga belegt Posen aktuell nur Platz zehn, seit Oktober ist Puchacz ohne Torbeteiligung. Dennoch besticht er in seiner Spielweise durch seinen Offensivdrang. Auf der Außenbahn kann der Linksfuß beide Seiten bekleiden sowie ebenfalls im Mittelfeld und Angriff spielen. Für Union, das oft mit Dreierabwehrkette und zwei offensivstarken Außenverteidigern agiert, dürfte der polnische U21-Nationalspieler damit eine echte Verstärkung sein. Für Polens Nationaltrainer Paulo Sousa ist er nicht zufällig ein Kandidat für den EM-Kader.
Obwohl Puchacz diese Saison hinter den Erwartungen zurückbleibt, müssten die Köpenicker im Falle einer Verpflichtung wohl einen niedrigen Millionenbetrag investieren. Beide Vereine sollen sich derzeit in Gesprächen befinden, eine Einigung steht noch aus. Union verlassen wird derweil Christopher Lenz, den es zu Eintracht Frankfurt zieht. Puchacz könnte sich dann womöglich mit Niko Gießelmann um einen Platz auf der linken Seite duellieren.
Erste Erfahrungen auf internationalen Parkett kann er übrigens schon vorweisen. Im Dress des siebenfachen polnischen Meister bestritt er zuletzt vier Partien in der Europa-League-Qualifikation (ein Tor, ein Assist) und anschließend alle sechs Gruppenspiele (drei Vorlagen). Die eigene Chance auf den europäischen Wettbewerb lässt Ruhnert gleichwohl kalt. „Das spielt bei der Kaderplanung gar keine Rolle. Wir planen Bundesliga, das ist entscheidend.“
Bundesliga ist was ganz Besonderes, aber ich sage über keinen, dass er extra Scheiße spielt.
— Philipp Hofmann nach einem 2:7 mit dem VfL Bochum bei Eintracht Frankfurt.