Union nach bestem Saisonstart Spitzenreiter

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:25 Uhr | 27.08.2022
Union nach bestem Saisonstart Spitzenreiter
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Union Berlin grüßt nach dem besten Saisonstart zumindest für drei Stunden von der Tabellenspitze, Schalke 04 wartet auf den ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga seit mehr als 15 Monaten. Der Aufsteiger kassierte gegen die Eisernen eine ernüchternde 1:6 (1:3)-Heimpleite und stellte sich in der Defensivarbeit extrem naiv an. 

Die zahlreichen Schnitzer nutzte vor allem der Doppeltorschütze Sheraldo Becker (37. und 46.). Zudem trafen für die gnadenlos effektiven Berliner, die sich nach ihrem ersten Sieg gegen die Gelsenkirchener mit zehn Punkten vorerst auf Platz eins schoben, Morten Thorsby (6.), Janik Haberer (45.+3) und Sven Michel (87./90.+1). Es war der höchste Sieg der Union-Bundesligageschichte. 

Dem Ex-Berliner Marius Bülter gelang per Handelfmeter der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich (31.). Die Königsblauen, zuletzt am 15. Mai 2021 in der Bundesliga siegreich, stecken mit zwei Punkten aus den ersten vier Spielen schon tief im Abstiegskampf.  

Schalke-Trainer Frank Kramer konnte nach dessen abgelaufener Rotsperre wieder auf Dominick Drexler zurückgreifen. Sein Berliner Gegenüber Urs Fischer stellte seine Anfangsformation gegenüber dem 2:1 gegen RB Leipzig auf drei Positionen um. So kamen Danilho Doekhi und Thorsby zu ihren Debüts in der Startelf.  

Beide hatten beim Führungstreffer gleich den Kopf im Spiel: Nach einer Flanke von Niko Gießelmann, der dritten Umstellung, köpfte Doekhi in die Mitte, wo Thorsby ins Netz verlängerte. Es war für die Gastgeber das erste Gegentor in der ersten Hälfte. 

Nun waren die Königsblauen, das Team mit dem wenigsten Ballbesitz an den ersten drei Spieltagen, gefordert. Union, mit ähnlich niedriger Quote, wartete auf Umschaltmomente. Der Ex-Schalker Frederik Rönnow im Union-Tor rettete gegen Simon Terodde (8.) den Vorsprung. 

Als der Ball nach einem Kopfball von Maya Yoshida dann Robin Knoche an die Hand sprang, forderten die Schalker vehement Elfmeter. Doch weder Schiedsrichter Robert Hartmann noch Videoassistent Sascha Stegemann kamen dem nach (25.). Fünf Minuten später entschied der Referee sofort auf Elfmeter, als wieder Knoche den Ball mit der Hand spielte. Nach Teroddes zwei Fehlversuchen beim 0:0 in Wolfsburg schnappte sich Bülter den Ball und verwandelte souverän - wie bereits beim 2:2 gegen Mönchengladbach. 

Beim erneuten Berliner Führungstor half Schalke-Verteidiger Malick Thiaw unfreiwillig mit, als er einen Schuss von Becker unhaltbar abfälschte. Beim Jubel der Berliner vor ihren Fans stürzte ein Fotograf in den Graben am Spielfeldrand. Nach minutenlanger Stille auf den Rängen gab es Entwarnung, er hatte sich nicht schwer verletzt.

Beim 1:3 sah Torhüter Alexander Schwolow schlecht aus, weil er sehr spät reagierte - allerdings konnte der Ex-Herthaner den Gewaltschuss von Haberer erst spät sehen. Nur 20 Sekunden nach Wiederbeginn stand plötzlich Becker nach einer Grätsche von Yoshida völlig frei und entschied die Partie früh.

(sid)



Wir sehen eine gallige Freiburger Mannschaft.

— Sascha Mölders bei DAZN im Spiel 1. FC Köln - SC Freiburg (1:4)