Mit seinem 1:0-Siegtreffer gegen Hertha am 2. November 2019 trug sich Sebastian Polter bei Union Berlin in die Geschichtsbücher ein. Es war das erste Derby nach dem Aufstieg der Köpenicker, die sich dem Stadtrivalen anschließend jedoch zweimal in Folge geschlagen geben mussten. Im „SportBild“-Interview sprach der Angreifer nun über das Berliner Duell und die Entwicklung beim Vorjahresaufsteiger.
Sonntag, 04.04.2021
Vor dem 27. Spieltag steht die Hauptstadt scheinbar Kopf. Während Union als Siebter noch Chancen auf das internationale Geschäft hat, kämpft die Hertha gegen den Abstieg. Satte 14 Punkte trennen den Vierzehnten vor der emotional aufgeladenen Begegnung von den Eisernen.
„Union steht zu Recht da oben. Sie haben alles dafür getan, erst einmal das Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen.“, sagte Polter, der seit vergangenen Sommer für Fortuna Sittard in der niederländischen Eredivisie stürmt und die Tabellenkonstellation vor dem Derby nicht überbewerten will. „Es hat einen eigenen Charakter. Die Union-Fans wollen in der Woche nach dem Spiel mit einem Lächeln zur Arbeit gehen.“
Mehr Druck lastet derweil klar auf der Hertha, doch „wir haben zwei Derbys in Folge verloren. Das ist bitter. Es ist Zeit, dass wir wieder gewinnen. Ich spreche da auch in der Wir-Form, weil ich nach wie vor Mitglied und Fan von Union bin. Jeder kann ein Derbyheld sein.“ Mittlerweile haben die Köpenicker sogar mehr Mitglieder als der selbsternannte Big City Club, auch eine sportliche Wachablösung hält Polter für möglich.
„Hertha ist ein etablierter Bundesligaverein. Vielleicht kann man sich irgendwann auf Augenhöhe bewegen. Das Derby ist für die Bundesliga eine Bereicherung.“ Sollte Union die Liga tatsächlich auf einem Europa-League-Platz abschließen, würde das „die harte Arbeit der letzten Jahre veredeln. Es sei Union gegönnt.“
Für Sittard traf Polter in 27 Saisonspielen bislang neunmal und gab vier Assists. Ans Aufhören denkt der 30-Jährige noch lange nicht, zumal „ein Zlatan Ibrahimovic selbst mit 39 noch auf einem Top-Level spielt. Ich bin frisch und arbeite viel für meine Fitness.“
Ich habe meinen Sohn mit in die Spielersitzung genommen, damit er mal sieht, mit was für einem dummen Mann ich zusammenarbeite.
— Wolfram Wuttke über FCK-Trainer Gerd Roggensack.