Union Berlin trennt sich von Trainer Bo Svensson

von Marcel Breuer | dpa17 hours ago
Bo Svennson ist nicht mehr Trainer von Union Berlin
Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Fußball-Bundesligist Union Berlin hat auf die Negativserie reagiert und sich von Trainer Bo Svensson getrennt. Der Däne und sein Team wurden laut Mitteilung am Freitag freigestellt. Eine Entscheidung, wer die Mannschaft ab dem Trainingsauftakt am 2. Januar übernimmt, werde in den nächsten Tagen getroffen.

1. FC Union Berlin
Bundesliga
Rang: 12Pkt: 17Tore: 14:19

"Nach eingehender Analyse des bisherigen Saisonverlaufs sind wir überzeugt, dass für eine Trendumkehr eine deutliche Veränderung notwendig ist. Wir haben uns daher entschieden, die Zusammenarbeit mit Bo Svensson, Babak Keyhanfar, Kristoffer Wichmann und Tijan Njie nicht fortzusetzen", erklärte Sport-Geschäftsführer Horst Heldt: "Wir bedanken uns bei Bo Svensson und seinem Team für die geleistete Arbeit und wünschen ihnen alles Gute für ihren weiteren Weg."

Svensson war im Sommer auf Nenad Bjelica gefolgt, von dem sich Union im Mai getrennt hatte. Nach einem guten Saisonstart befinden sich die Berliner derzeit in einem sportlichen Tief. Seit neun Pflichtspielen ist Union ohne Sieg und liegt in der Bundesliga mit 17 Punkten auf Rang zwölf.


Union Berlin überzeugt zu Saisonbeginn

Lange hatten die Eisernen um Svensson gebuhlt, bis er schließlich vor Saisonbeginn als absoluter Wunschkandidat verpflichtet werden konnte. Der Skandinavier übernahm damals eine verunsicherte Mannschaft, der nach dem Last-Minute-Klassenerhalt das Selbstvertrauen und die kollektive Geschlossenheit fehlte.

Die Berliner Verantwortlichen schienen mit ihrer Entscheidung ein goldrichtiges Händchen bewiesen zu haben. Die Offensivschwäche konnte zwar auch Svensson nicht ausmerzen. Dafür fand die Mannschaft unter dem Dänen ihre Defensivstärke und unbändigen Kampfgeist wieder.

Tabellenplatz vier nach dem achten Spieltag war der Lohn. Nach achtungsvollen Remis gegen Leipzig oder Frankfurt und Siegen gegen Dortmund träumten manche Fans sogar schon wieder von Europa. Die Alte Försterei wurde wieder eine Union-Festung, die erst Ende November von Bayer Leverkusen eingenommen werden konnte.


Einbruch nach Pokal-Debakel

Doch seit dem letzten Sieg am 20. Oktober gegen Aufsteiger Kiel lief nicht mehr viel zusammen. Auf das Pokal-Debakel bei Drittligist Arminia Bielefeld folgten Niederlagen gegen Wolfsburg oder Leverkusen. In Stuttgart verspielte die Mannschaft ein 2:0 (2:3) und gegen Schlusslicht Bochum reichte es trotz rund 80 Minuten in Überzahl nur zu einem 1:1. 

Zu den Stürmern, die nicht trafen, kamen Abwehrspieler hinzu, die schlecht verteidigten. Von Woche zu Woche schwanden Mut und Selbstbewusstsein. Zu Saisonbeginn ging Svenssons Plan, alles auf defensive Stabilität zu setzen, noch auf. Inzwischen ist die Balance verloren gegangen und alles erinnert an die Horror-Saison im Vorjahr.


(dpa)


Bayern München war auf Vollgasmodus. Der Lamborghini war vollgetankt und unser Trabi war ein bisschen leer.

— Pirmin Schwegler