Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel ist mit seiner Zeit beim deutschen Fußball-Rekordmeister "natürlich nicht zufrieden. Ich habe unterschrieben, um Titel zu gewinnen. Das haben wir nicht geschafft, daran wird man gemessen", sagte der 50-Jährige vor seinem letzten Heimspiel mit den Bayern am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen den VfL Wolfsburg.
In der Champions League habe es der FC Bayern trotz der Niederlage im Halbfinale gegen Real Madrid geschafft, "unser Bestes zu geben - in der Bundesliga nicht immer. Das ist auch meine Verantwortung." Ansonsten gebe es bei der Bewertung seiner Amtszeit "noch viele Grautöne". Ohnehin sei er, so Tuchel weiter, "kein Freund von öffentlichen Bilanzen, es ist viel zu komplex, um alles in einer Antwort unterzubringen".
Tuchel hatte im März 2023 die Nachfolge von Julian Nagelsmann angetreten und einen Vertrag bis 2025 unterschrieben. Im Februar hatten die Bayern aber die vorzeitige Trennung von Tuchel im Sommer bekannt gegeben. Seitdem suchen die Münchner händeringend nach einem neuen Coach.
Tuchel wird am Sonntag Abschied von den eigenen Fans nehmen. Wie emotional der Moment werde, "weiß ich noch gar nicht. Das lasse ich auf mich zukommen, wie das auf mich wirkt." Von Vereinsseite erwartet er keine Geschenke. "Für eine vorzeitige Vertragsauflösung ohne Titel braucht man keine Blumen zu vergeben", sagte Tuchel mit einem Schmunzeln.
Für die Partie gegen Wolfsburg, in der es für die Bayern darum geht, Stuttgart wieder von Platz zwei zu verdrängen, ist Tuchel bemüht, den Fokus trotz der jüngsten Enttäuschung hoch zu halten. Er wolle "die Jungs nicht überfrachten, aber ich möchte nicht vorleben, dass es mir egal ist." Den legendären Spruch von Franz Beckenbauer - "Geht's raus und spielt Fußball" - werde es "nicht geben".
Wichtig sei jetzt, betonte Tuchel, "das Lachen und die Fröhlichkeit nicht zu verlieren. Die Aufgabe ist, respektvolle Verlierer zu sein." Zumal Tuchel einräumte, sich bis Samstag "in einem Tunnel" bewegt zu haben. Alles habe "ein bisschen unter eine Glocke stattgefunden, dass man nicht weiß in welchem Gemütszustand man ist und welcher Tag".
(sid)
Es war nicht Jürgen Klopp.
— Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt holte sich bei der Gestaltung der Länderspielpause telefonisch Rat von Kollegen in England. Mit wem er telefonierte, verriet er nicht.