Trotz Elfmeterseuche: Freiburg siegt weiter

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:27 Uhr | 15.02.2025
Trotz Elfmeterseuche: Freiburg siegt weiter
Foto: Imago/Steinsiek/SID/IMAGO/JOERAN STEINSIEK

Der SC Freiburg pirscht sich still und heimlich an die Champions-League-Ränge heran. Das Team von Trainer Julian Schuster trotzte beim 1:0 (0:0)-Sieg beim FC St. Pauli selbst seiner schwarzen Serie vom Elfmeterpunkt - und schiebt sich immer näher an Platz vier heran. Die Kiezkicker kassierten dagegen durch das späte Gegentor am Ende einer emotionalen Woche mit großen Diskussionen um ihre Stadionhymne einen schmerzlichen Rückschlag. Philipp Treu lenkte in der 89. Minute einen Schuss von SC-Kapitän Christian Günter unglücklich ins eigene Tor.

In einem umkämpften und selten hochklassigen Duell am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga scheiterte zunächst Vincenzo Grifo in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kläglich vom Elfmeterpunkt (45.+1). Grifo versuchte es in Panenka-Manier - doch St. Pauli-Keeper Nikola Vasilj blieb einfach stehen und fing den Ball. Freiburg hat damit sechs Elfmeter in Serie in der Bundesliga verschossen, jubelte nach dem späten Treffer aber dennoch.

Es ging am Millerntor schon vor dem Anpfiff hoch her. Mit lauten Pfiffen, aber auch Applaus reagierten die Fans der Braun-Weißen auf die Entscheidung des Klubs für einen vorübergehenden Verzicht auf die inoffizielle Hymne "Das Herz von St. Pauli". "Wir verstehen die Emotionen und nehmen das sehr ernst. Genau wie die Recherchen zu dem Texter des Liedes, Josef Ollig", sagte Präsident Oke Göttlich über das Stadionmikro und appelliert auch an den Zusammenhalt für das große sportliche Ziel Klassenerhalt. Mit lauten "Sankt Pauli"-Sprechchören stimmten sich die Fans dann auf die Partie ein, die temporeich begann.

St. Pauli suchte vor allem über die linke Seite mit Dribbler Elias Saad den Weg in den Freiburger Strafraum, doch die erste große Chance gehörte den Gästen. Freiburg, mit der Empfehlung von zwei 1:0-Siegen in Folge in den Norden gereist, konterte über Ritsu Doan, der allerdings zu zentral auf Torhüter Nikola Vasilj abschloss (13.). Danach lieferten sich beide Teams viele Zweikämpfe im Mittelfeld ohne großen Offensiv-Ertrag - und auch im Brüderduell zwischen St. Pauli-Stürmer Johannes Eggestein und Freiburgs Taktgeber Maximilian Eggestein waren keine Vorteile zu ermitteln. 

Nach der Halbzeitpause blieb Freiburg am Drücker, Grifos Freistoß war deutlich hochwertiger als sein Versuch aus elf Metern, doch erneut war Vasilj auf dem Posten (57.). Auch Merlin Röhl (64.) näherte sich dem Führungstreffer an, zielte aber zu hoch.

(sid)




Mir fehlen die Worte und die fehlen mir eigentlich nie.

— Christoph Kramer, ZDF-Experte, beim Kollaps von Christian Eriksen bei der EURO 2021.