Neu bei Fussballdaten.de: Die Rekord-Verkäufe der 18 aktuellen Bundesliga-Klubs. Ganz oben steht ein Spieler vom BVB, der mit dem 1. Juli 2022 in der Vereinslosigkeit gelandet ist. Stand der Daten: 03. Juli 2022.
Kevin De Bruyne
Man. City•Mittelfeld•Belgien
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Es ist kein Geringerer als „Streik-Profi“ Ousmane Dembélé (25), der 2017 von Borussia Dortmund im Unfrieden schied und sich dem FC Barcelona anschloss. Man kann sagen: In den 24 Jahren, die BVB-Klublegende Michael Zorc (59) als Sportdirektor und Manager in Dortmund wirkte, hat man beim westfälischen Bundesligisten selten einen Transfer gedealt, der cleverer war.
Denn: Die Borussia hatte Dembélé erst 2016 vom französischen Erstligisten Stade Rennes geholt. Nach nur einer Saison und dem DFB-Pokalsieg streikte sich Dembélé förmlich zum FC Barcelona. Die Dortmunder ließen sich den Transfer am 25. August 2017 nicht versilbern, sondern vergolden: Inklusive Boni, die nach Einsatzzeiten von Dembélé in Spanien gestaffelt waren, brachte der Wechsel 140 Millionen Euro ein. Das ist bis heute Bundesliga-Rekord.
Erster und einziger deutscher Spieler, der die 100 Millionen-Marke in der Bundesliga (inklusive Bonuszahlungen) knackte, war 2019 Kai Havertz. Die Sockel-Ablöse für den deutschen Nationalspieler von Bayer Leverkusen, die der FC Chelsea zahlte, betrug 80 Mio. Euro. Havertz schoss Chelsea 2021 zum Champions-League-Titel.
Eine Schmierenkomödie erlebten die Gäste und die TV-Zuschauer beim SPORT BILD Award Ende August 2015 in Hamburg. Vor laufender Kamera gab Kevin de Bruyne vom VfL Wolfsburg zu Protokoll, dass er bei den „Wölfen“ bleiben werde. Um dann kurz darauf für die damalige Bundesliga-Rekordsumme von 76 Millionen Euro zu Manchester City zu wechseln. Bei Pep Guardiola ist der Belgier heute unangefochtener Führungsspieler.
Das gilt nicht für den Rekord-Transfer von Eintracht Frankfurt. 63 Millionen Euro zahlte Real Madrid 2019 für den erfolgreichsten Torschützen der Frankfurter Europa-League-Kampagne (Halbfinale), Luka Jovic. Der Serbe kam bei den „Königlichen“ nie wirklich zum Zug und wird im Sommer 2022 wohl gehen müssen.
Fester Bestandteil im Star-Ensemble von Trainer Jürgen Norbert Klopp (55) beim FC Liverpool ist hingegen Naby Keita. Der Mittelfeldspieler aus Guinea spülte RB Leipzig 2018 den klubinternen Rekord-Betrag von 60 Mio. Euro in die Pfanddosen-Kasse.
Kurios: Der teuerste Abgänger von Branchen-Primus Bayern München findet sich im Ranking der Top-Verkäufe erst auf Platz 10. Es ist der Brasilianer Douglas Costa, der 2017 zu Juventus Turin wechselte. 40 Millionen Euro sind vergleichsweise wenig Geld, hatten die besser platzierten Klubs Schalke 04, Gladbach und 1899 Hoffenheim ihre Top-Verkäufe Leroy Sané (52 Mio. Euro / Manchester City), Granit Xhaka (für 45 Mio. Euro zum FC Arsenal) und den Brasilianer Joelinton (44 Mio.), den es zu Newcastle United zog, doch teurer abgegeben.
Zwei Vereine verbuchten ihren Rekord-Verkauf vor dieser Saison. Union Berlin ließ Rekord-Torjäger Taiwo Awoniyi (24) an Premier-League-Rückkehrer Nottingham Forest ziehen. Armel Bella-Kotchap (20) wechselte ebenfalls in die englische Fußball-Eliteliga zum FC Southampton und brachte dem VfL Bochum die Rekord-Einnahme von 10 Millionen Euro. Teuerster abgegebener Spieler der Westfalen war bis dahin der legendäre Grieche Theofanis Gekas, der 2007 für 4,7 Mio. Euro zu Bayer Leverkusen ging.
Ausblick, Ausblick, warum denn immer einen Ausblick? Worauf denn? Vielleicht einen Ausblick auf dieses Interview hier?
— Christoph Daum