Harry Kane (30) steuert mit 25 Toren aus 22 Spielen nicht nur auf die Torjägerkrone der Bundesliga zu, sondern hochgerechnet auch auf eine neue Rekord-Tor-Anzahl pro Saison. Bei derzeitigem Stand in der Tabelle droht dem Engländer aber auch in München eine Konstellation, die wohl kein Stürmer will: Torschützenkönig und Vizemeister. Damit stünde Kane nicht allein, wie die Auswahl vom Portal Fussballdaten.de zeigt.
Harry Kane
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Harry Kane (30) hat in seiner torreichen Karriere mehrfach die Auszeichnung als bester Schütze gewonnen, unter anderem 3-mal in der englischen Premier League (2016, 2017, 2021) und bei der WM 2018 in Russland für die ,,Three Lions".
Aber noch nie konnte der englische Stürmerstar einen Titel im Team gewinnen – 2021 mit England und 2019 mit den Tottenham Hotspur scheiterte er bei der EURO und in der Champions League jeweils am tragischsten.
Nein, um Kane muss man sich in München keine Sorgen machen! ,,Er verhält sich wie ein Kapitän, bei ihm ist alles okay", sagte Bayern-Coach Thomas Tuchel in der Pressekonferenz vor dem Spiel beim VfL Bochum (2:3).
Eine Konstellation, die man sich in München sicher nicht wünscht, wäre: Kane als Torschützenkönig und der FC Bayern mit der ersten Saison seit 2011/2012 ohne Titel.
Den epischsten Fall erlebte die Liga 2001. Schalke-Idol Ebbe Sand, jetzt übriges Berater von Mainz-Coach Bo Henriksen, schoss sich mit 22 Toren zur „Kanone“, wie die vom Kicker-Sportmagazin ausgelobte Trophäe auch genannt wird.
Doch sein 5:3 gegen Absteiger Unterhaching, eigentlich das i-Tüpfelchen auf einer grandiosen Schalker Aufholjagd, reichte nicht zum Titel. Schalke 04 verlor die Meisterschaft durch Bayerns 1:1 in der Nachspielzeit in Hamburg. BILD machte den Revierklub zum „Meister der Herzen“.
Erster Spieler, der in der Bundesliga-Ära zwar „die Kanone“, aber nicht die Meisterschale erhielt, war 1966 Lothar „Emma“ Emmerich. Der Stürmer von Borussia Dortmund legte mit 31 Treffern zwar den höchsten Wert der 1960er-Jahre vor. Meister wurde aber 1860 München.
Gerhard „Gerd“ Müller († 2021) stockte das Tor-Konto eines Topschützen 1970 auf 38 Buden auf. Doch der Bayern-Bomber musste in dieser Saison als Vizemeister Borussia Mönchengladbach den Vortritt lassen.
Das galt umgekehrt für Gladbachs „Don Jupp“ Heynckes (78) im WM-Jahr 1974. Heynckes konnte das verschmerzen. Schließlich wurde er mit der BR Deutschland am 7. Juli 1974 Weltmeister…
Mit Thomas Allofs und Roland Wohlfarth teilten sich zwei Spieler von Vizemeister 1. FC Köln und Meister Bayern München 1989 die Torjäger-Ehren.
Wohlfarth schloss 1990/91 ebenfalls als bester Torschütze ab, Meister wurde aber sensationell Kaiserslautern. FCK-Kapitän Stefan Kuntz („Eine Meisterschaft ist die Belohnung für ein ganzes Jahr“) belohnte sich 1994 selbst mit der Torjägerkrone. Doch dieses Mal blieb Lautern nur Platz 2.
„Deutscher Meister, des kommt dissjahr“, so schwadronierte Werder Bremens Star Mario Basler auf Hochpfälzisch 1995 im ZDF-„Sportstudio“ – und lag falsch. „Super-Mario“ und Gladbachs Heiko Herrlich holten sich die Torjägerkanone (n), Meister wurde allerdings der BVB. Basler blieb nur der Spott der BVB-Fans: „Vize, Vize-Mario“.
Schrecklich!
— Pellegrino Matarazzo, Trainer des VfB Stuttgart, zur Frage über die nach 1:1 in Köln knapp verpasste Tabellenführung und sein Befinden dabei...